Der Rheinsteig von Bad Honnef nach Unkel (12,7km)
Nach der positiven Erfahrung auf dem Rheinsteig von Unkel nach Linz am Rhein am letzten Wochenende möchten wir heute eine weitere Etappe folgen lassen. Gleichzeitig sollte die Distanz etwas länger werden, um die Kinder an die Wandersaison heranzuführen. Nach kurzer Recherche kam ich so auf die Etappe zwischen Bad Honnef und Unkel. Wie es uns dabei ergangen ist, möchte ich Euch im Folgenden beschreiben. Die gemäß Logger zurückgelegten 12,7km könnt Ihr der beigefügten Übersichtskarte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 386 m
Minimale Höhe: 93 m
Gesamtanstieg: 751 m
Gesamtabstieg: -762 m
Karte: Eifelverein Wanderkarte Nr. 8, Rheintal, 1:25.000
Parken & Anfahrt
Wir parken unser Auto am Bahnhof in Unkel. Dort stehen einige Stellplätze kostenfrei zur Verfügung. Anschließend fahren wir mit der Bahn in knapp drei Minuten Fahrzeit nach Bad Honnef.
Ausschilderung
Wie auch letzte Woche folgen wir zu Beginn der Wanderung der gelben Markierung der Zuwege zum Rheinsteig. Am Ortsausgang Bad Honnef treffen wir auf das blaue Wanderzeichen des Rheinsteigs und folgen fortan diesem. An einer Kreuzung hinter dem Gut Haanhof verlassen wir den Rheinsteig und folgen wiederum der gelben Ausschilderung der Zuwege.
Am Anfang und Ende des Weges folgen wir der Ausschilderung der Zuwege zum Rheinsteig
Während des Großteils der Wanderung folgen wir dem vertrauten Wanderzeichen des Rheinsteigs
Zuweg von Bad Honnef
Vom Bahnhof in Bad Honnef geht es sogleich entlang der Strasse nach links zur Brücke hinauf. Von hier schauen wir der B42 entlang bis zur Burg Drachenfels und den südlichen Ausläufern des Siebengebirges. Wir wandern nun grob in östwärtiger Richtung leicht bergauf weiter. Am Ende der Straße halten wir uns nach links. An einer Ampel überqueren wir die Strasse und treten geradeaus in einen kleinen Park ein. Dabei folgen wir auf dem Annapfad dem Verlauf des Ohbachs. Auf einem Spielplatz verlassen wir den Park, überqueren anschließend den Ohbach und setzen unseren Weg auf dessen anderen Seite fort. Schließlich überqueren wir nochmals den Ohbach und verlassen dann auch diesen. Weiter geht es bergauf durch Bad Honnef, vorbei an der Martinskapelle, bis wir am Ortsausgang die Jugendherberge erreichen. Nun sind es nur noch wenige Schritte bis zum Waldrand, wo wir auf den Rheinsteig treffen. Gemäß Logger haben wir bis zu diesem Punkt 2,6km zurückgelegt.
Von einer Brücke in Bad Honnef schauen wir auf Burg Drachenfels und die südlichen Ausläufer des Siebengebirges
Entlang des Ohbachs durchqueren wir einen kleinen Park in Bad Honnef
Am Ende des Parks befindet sich ein kleiner Spielplatz
Hier überqueren wir den Ohbach und verlassen diesen anschließend
Wir passieren die Martinskapelle in Bad Honnef
Am Ortsrand von Bad Honnef blicken wir auf die Jugendherberge zurück
Aufstieg zum Auge Gottes
Dem Rheinsteig folgen wir nun auf einem schmalen Pfad durch den lichten Wald bergauf, der Ausschilderung in Richtung Unkel folgend. Recht schnell mündet unser Pfad in einen Forstweg. Ab jetzt gibt es eigentlich nicht mehr viel zu sagen. Auf dem recht uninteressanten Weg geht es ohne wirklich Sehenswertes bergauf. Streng genommen wundern wir uns darüber, dass die Kinder nicht die Meuterei ausrufen. Viel später treffen wir am Wegrand auf eine Bärenfigur aus Holz, dann stehen wir vor dem Auge Gottes. Als wir ankommen, macht sich die nächste Ernüchterung breit. Das also soll das Auge Gottes sein? Ein kleiner Bildstock, die Bänke davor provisorisch zusammengeschoben, keine Aussicht? Die bittere Antwort ist: Ja! Da dieser Ort nicht wirklich zum Verweilen animiert, machen wir uns auch gleich wieder an den Abstieg.
Durch den lichten Wald geht es bergauf
Einer Forststrasse folgen wir weiter bergauf
Nun haben wir den Anstieg durch den Wald bewältigt
Eine noch recht junge Lichtung im Wald kurz vor dem Auge Gottes
Eine Bärenfigur am Wegesrand
Der Höhe- und Wendepunkt des Tages, das Auge Gottes
Auf einem Forstweg geht es wieder bergab
Zum Gut Haanhof
Weiter geht es dem bisherigen Verlauf entsprechend. Einem eintönigen Forstweg entlang geht es nunmehr wieder bergab. Auf dem Weg kommen wir an einem Kreuz vorbei, welches für einen im Dreikaiserjahr 1888 an dieser Stelle Verstorbenen errichtet wurde. Kurze Zeit später passieren wir das Kreuz der Josephsberger Gewerkschaft, neben dem zwei Bänke aufgestellt sind.
An diesem Kreuz biegen wir links ab und wandern fortan ein Stück weit leicht oberhalb des Breitbachs durch den Wald. So erreichen wir in der Talsohle einen anderen Weg, auf welchem wir nach links abbiegen und den Breitbach wieder verlassen. Von hier folgen wir einem weiteren Forstweg wieder etwas bergauf.
Mit Blick auf die Ortschaft Bruchhausen treten wir wieder aus dem Wald heraus. An dieser Stelle folgen wir einem schmalen Pfad nach rechts in Richtung Kriegsgräberstätte. Nach wenigen Metern passieren wir den Soldatenfriedhof. Unser Pfad mündet schließlich in einen asphaltierten Weg, der uns nach wenigen Metern am Gut Haanhof vorbeiführt. Über das freie Feld erkennen wir den Pensionsstall des Guts Hohenunkel, während im Hintergrund die Burg Drachenfels thront. An der nächsten Kreuzung wartet schon ein gelbes Zuweg-Schild nach Unkel auf uns. Auf dieses Angebot kommen wir gerne zurück.
Auf einem Forstweg geht es wieder bergab
Am Wegrand wurde für den 1888 verunglückten Josef Schnitzler ein Kreuz aufgestellt
Nach einem Teil des Abstiegs erreichen wir das Kreuz der Josephsberger Gewerkschaft
Weiter geht es durch den Wald bergab
Oberhalb des Breitbachs wandern wir auf einem Forstweg durch den Wald
Die Kriegsgräberstätte für die Gefallenen des 2. Welltkriegs am Wegrand
Ein kurzes Stück nutzen wir einen schmalen Pfad am Waldrand entlang
Vor uns erstreckt sich das Gut Haanhof
Von der Strasse schauen wir auf den Pensionsstall des Guts Hohenunkel vor der Kulisse des SIebengebirges
Zuweg nach Unkel
Kurz nach der Abzweigung treten wir wieder in den Wald hinein. Fortan folgen wir einem schönen schmalen Pfad bergab. Kurz bevor wir Unkel erreichen, kommen wir an einer Schutzhütte vorbei. In Unkel wandern wir geradewegs bergab bis zur Scheurener Kapelle und dem Hotel Scheurener Hof. An dieser Stelle ist etwas Vorsicht geboten. Denn der Rheinsteig zweigt nicht unmittelbar hier in die Bergstrasse, sondern wenige Meter später in das schmale Gässchen „Im Winkel“ nach links ab. So gelangen wir zur B42. Diese überqueren wir und wandern nun recht flott die letzten Meter zurück zum Bahnhof von Unkel. Gemäß Logger haben wir für diesen Zuweg knapp 1,8km benötigt.
Der Zuweg nach Unkel beginnt auf einem schmalen Pfad durch den Wald bergab
Auf dem Weg nach Unkel passieren wir eine Schutzhütte im Wald
Weiter unten in Unkel stehen wir an der Scheurener Kapelle und dem Hotel Scheurener Hof
Fazit
Um es konkret zu sagen: Um mich an eine derart langweilige Wanderung zu erinnern, muss ich lange zurückdenken. Das gilt insbesondere für den Hauptweg, entlang dessen sich kein einziger Aussichtspunkt befand. Die Zuwege hingegen bargen noch den ein oder anderen Reiz. Die Kinder hielten tapfer durch ohne zu Murren und wir waren einen Tag an der frischen Luft. Leider hielt diese Etappe des Rheinsteigs dem Vergleich mit jener von Unkel nach Linz am Rhein in keiner Weise stand. Daher eignet sich diese Wanderung eher für den hartgesottenen Streckengeher zur Absolvierung des kompletten Rheinsteigs als für den Genusswanderer.
Meine zusammenfassende Bewertung:
Lieber Andreas, wieder ein guter Wandertipp. Auch ich beschäftige mich gedanklich mit dem Thema Rheinsteig als Alternative zu unseren bislang geplanten Urlauben.
Beste Wünsche – Michael
Lieber Michael, vielen Dank für Deinen Kommentar! In Angesicht der gegenwärtigen Situation halte ich es für eine gute Idee, nach Alternativen für den Sommerurlaub zu suchen. Allerdings kann ich diese eher langweilige Etappe des Rheinsteigs nicht empfehlen. Je nach Entwicklung der Lage würde ich vermutlich auch eher eine Auswahl an Rundwegen zusammenstellen, um die ÖPNV zu umgehen. Liebe Grüße, Andreas