Nachwuchs bei den Gebirgsstelzen an der Ahr
Nach längerer Zeit der Abwesenheit fand ich es heute wieder einmal an der Zeit, den Wasseramseln (Cinclus cinclus) und den Gebirgsstelzen (Motacilla cinerea) an der Ahr einen Kurzbesuch abzustatten. Mein Ziel sollte sein, eine tiefstmögliche Aufnahmeposition auf einen im Wasser liegenden Ast zu erreichen. Daher entschied ich mich kurzfristig, meinen Tarnüberwurf einzupacken. Mit diesem ist man schlichtweg flexibler, nimmt weniger Raum ein und kann sich in der Regel besser in die Landschaft einfügen als mit einem Tarnzelt.
Recht früh am Morgen breche ich also wieder einmal auf, um bei Sonnenaufgang flach auf dem Boden liegend den Bereich meiner Wahl überblicken zu können. Es dauert auch nicht lange und die ersten Motive zeigen sich. Es beginnt mit einer Wasseramsel, welche zunächst auf der anderen Uferseite ihre morgendlichen Dehn- und Lockerungsübungen unternimmt. Anschließend begibt sich das hübsche Vögelchen recht nah auf mich zu und beginnt mit der Futtersuche im Gewässer. Etwas später landet eine Gebirgsstelze auf einem Stein vor meiner Nase und verweilt dort für wenige Sekunden.
Die Wasseramsel (Cinclus cinclus) bei leichten Dehnübungen
Die Wasseramsel (Cinclus cinclus) ist auf Nahrungssuche
Eine Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) sitzt für einen Moment ruhig
Dann flattert plötzlich ein kleines Wollknäuel auf den unweit meines Liegeortes im Wasser ruhenden Ast. Für die nächsten Sekunden rattert der Auslöser meiner Kamera, was aber durch das Rauschen der Ahr deutlich überstimmt wird. In der späteren Auswertung stellt sich heraus, dass ich ein Jahr nach der Beobachtung des Nachwuchses der Wasseramsel nun einen Jungvögel der Gebirgsstelze vor die Linse bekommen habe. Ein wahrlich knuddeliger Piepmatz!
Das alles hat sich zusammengefasst in knapp eineinhalb Stunden abgespielt. Danach war ich körperlich am Ende. Es ist kaum zu glauben, wie anstrengend es ist, über einen solchen Zeitraum in flacher Bauchlage mit Hohlkreuz zu verbringen und dabei aufmerksam die Umgebung zu beobachten. Als ich aufstehe komme ich mir einige Jahrzehnte älter vor und bewege mich auch dementsprechend. Gott sei Dank ist es noch immer früh und niemand sieht mich in dieser kompromittierenden Situation 😉
Fazit
Natürlich habe ich mich riesig über meine erste Aufnahme eines Jungvogels der Gebirgsstelze gefreut. Allein die anschließenden Rückenschmerzen der folgenden Tage haben die Freude etwas getrübt. Daher werde ich beim nächsten Mal meinen extra niedrigen Ansitzstuhl in Verbindung mit dem Tarnüberwurf ins Feld führen. So optimiert man beständig die eigene Vorgehensweise.