Traumpfad Bergschluchtenpfad Ehrenburg (19,0km)
Nach unserem Osterurlaub im Südschwarzwald sind wir eine Woche kinderlos und können daher in den folgenden Tagen auch etwas längere Touren unternehmen. Schon länger möchten meine Frau und ich gemeinsam den Traumpfad Bergschluchtenpfad Ehrenburg erleben. Daher haben wir uns heute im Nebel der frühen Morgenstunden auf den Weg nach Brodenbach an der Mosel gemacht. Die während der Wanderung gemäß Logger zurückgelegten 19km könnt Ihr der beigefügten Karte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 437 m
Minimale Höhe: 107 m
Gesamtanstieg: 1200 m
Gesamtabstieg: -1218 m
Karte: Eifelverein Wanderkarte Nr. 34, Maifeld und Untermosel, 1:25.000
Parken
Einige Parkplätze stehen auf dem ausgeschilderten Parkplatz des Traumpfades in Brodenbach (Salzwiese 7) zur Verfügung. Bei großem Andrang dürfte es hier aber schon recht eng werden.
Ausschilderung
Wie alle von uns bislang erwanderten Traumpfade, so ist auch der Bergschluchtenpfad Ehrenburg mit dem üblichen Wanderzeichen hervorragend ausgeschildert. Zusätzlich machen immer wieder Wegweiser auf die bereits zurückgelegte und die noch zu absolvierende Strecke aufmerksam. Wer dennoch eine Karte mitnehmen möchte, der findet die erforderlichen Angaben unter dem Höhenprofil der Übersichtskarte.
Aufstieg über die Teufelslay
Heute gilt das Sprichwort von der Morgenstund und dem Gold im Mund leider nicht, es herrscht trübtauber Dunst so weit das Auge reicht. In der frohes Hoffnung, dass sich im Laufe des Tages noch die Sonne durchsetzen möge, treten wir unsere Wanderung am Parkplatz in Brodenbach an. Zunächst durchqueren wir den nördlichen Teil des kleinen Städtchens an der Mosel.

Nach einem kurzen Stück an der B49 biegen wir rechts ab und passieren die Polizeiwache von Brodenbach. Direkt danach überqueren wir eine Furt auf Asphalt, das habe ich so bislang auch noch nicht gesehen. Schließlich verlassen wir den Ort und es wird grün um uns herum. Auf einer Brücke überqueren wir den Brodenbach. Entlang des Nickelsbachs verläuft der Weg nun durch einen zauberhaften Wald bergauf.
Etwas weiter oben erreichen wir eine Anhöhe. Dort ist die Vegetation etwas lichter und der Blick auf einen Ausschnitt des Moseltals frei.
Ab hier hat sich die Vegetation geändert. Wir sind nun mehrheitlich von knorrigen Eichen umgeben, die hervorragend in die noch neblige Atmosphäre passen.
Auf einem traumhaften Wandersteig geht es nun am Hang entlang weiter, bis sich durch die Bäume die Umrisse einer Schutzhütte abzeichnen. Dabei handelt es sich um die Teufelslay. Leider müssen wir feststellen, dass sich der Nebel noch nicht aufgelöst hat. Ansonsten wäre der Blick von hier sicherlich fantastisch.
Durch die Bäume erspähen wir die Umrisse der Schutzhütte auf der Teufelslay
Leider hängt der Frühnebel noch über der Mosel als wir auf der Teufelslay ankommen
Von der Teufelslay folgen wir weiter dem schmalen Pfad über Stock und Stein, vorbei an Moos und Fels.
Nach einem kleinen Anstieg gelangen wir schließlich an die L207, die von Alken nach Nörtershausen führt.
Umrundung des Schafbergs
Wir überqueren die L207 und setzen unseren Aufstieg fort. Inzwischen sind wir mehrheitlich von Rotbuchen umgeben.
Nur etwa später treten wir aus dem Wald heraus. Vor uns breitet sich, bedingt durch die Wirkung der Sonnenstrahlen im Nebel, eine ganz besondere Morgenstimmung aus.
Am Waldrand treffen wir auf eine Bank und eine Liege. Unter normalen Sichtverhältnissen dürfte sich hier gewiß eine treffliche Rast einrichten lassen. Talwärts schauen wir aber noch immer in eine graue Suppe.
Wir setzen unseren Aufstieg in Richtung Schafberg am Waldrand entlang fort. Der Gipfel des Schafbergs befindet sich im Wald und nicht entlang unseres Weges. Am nördlichsten Punkt unserer Wanderung erreichen wir den vorübergehend höchsten Punkt und wandern von nun an wieder bergab. Dabei passieren wir eine Schutzhütte im Rotbuchenwald.
Etwas weiter unten biegen wir nach links ab und treten nach wenigen Schritten aus dem Wald heraus.
Weitblicke
Wir wandern nun zunächst am Waldrand entlang und dann über Wiesen und Felder. Hier oben konnte sich inzwischen die Sonne durchsetzen, in der Ferne erkennen wir die aufsteigenden Nebelfelder.
Wir überqueren nun abermals die L207 und setzen unseren Weg zunächst auf einem Wiesenpfad, danach auf einem Feldweg fort. Dabei bietet sich uns beständig ein weiter Blick, auch auf das Moseltal.
Nach dem freien Feld folgt wiederum ein kurzer Anteil am Waldrand entlang. So gelangen wir an das Gehöft Wildenbungert und anschließend wieder in den Wald hinein.
In leichtem bergab und bergauf erreichen wir den Ortsrand von Nörtershausen, von wo aus wir wieder einen tollen Fernblick genießen.
Wie mehrfach am heutigen Tag folgt auf einen hoch gelegenen Punkt der Abstieg ins Tal.
Abstieg ins Brodenbachtal
Nach einem kurzen Stück durch den Wald betreten wir eine Lichtung. Dieser folgen wir am Waldrand entlang bis zu deren Ende.
Am Ende der Lichtung folgt die erste Kehre und der eigentliche Abstieg ins Brodenbachtal. Auf einem etwas breiteren Weg wandern wir durch den saftig grünen Wald.
An der zweiten Schleife treffen wir auf ein kleines Rinnsal, genannt Seifen. Dieses begleitet uns eine zeitlang unterhalb des Weges und verläßt uns dann um in den Brodenbach einzufließen.
In der Folge nähern wir uns dem Brodenbach immer mehr. An einer Schutzhütte biegen wir nach links ab.
Durch das Brodenbachtal
Es folgt nun eine sehr reizvolle Passage durch das malerische Brodenbachtal. Unmittelbar nach der Schutzhütte überqueren wir den Brodenbach auf einer Brücke. Anschließend halten wir uns links und folgen dem Brodenbach entgegen der Fließrichtung.
Der Weg ist mal schmäler, mal breiter, mal trocken, mal matschig, verläuft aber immer leicht bergauf und in unmittelbarer Sichtweite zum Brodenbach.
Mitten im Tal gelangen wir plötzlich an das Donnerloch. Dabei handelt es sich um einen Felstrog, der gemäß Ausschilderung eine alte germanische Kultstätte war. Wer die wenigen Stufen zum Brodenbach hinabsteigt, der kann sich selbst einen lohnenswerten Eindruck verschaffen. Es erschließt sich ein wunderschönes Fleckchen Erde. Die alten Germanen samt deren Götter hatten augenscheinlich einen guten Geschmack!
Wir erreichen das Donnerloch, eine ehemalige Kultstätte
Auf den Bänken im Donnerloch kann man die tolle Atmosphäre auf sich wirken lassen
Im Donnerloch fällt das Wasser des Brodenbachs über bemooste Felsen
Nach diesem fantastischen Intermezzo wandern wir auf einem tollen Pfad weiter dem Brodenbach entlang.
Schließlich erreichen wir eine Spitzkehre und verlassen von nun an das Brodenbachtal.
Aufstieg zur Ehrenburg
Jeder ahnt, was auf Tal folgt. Richtig, es geht wieder bergauf mit uns. Und zwar richtig! Der nun folgende Aufstieg ist ziemlich schweißtreibend.
Schon etwas mitgenommen treten wir aus dem Wald heraus. Wir kommen an eine Straße und folgen dieser für wenige Meter auf einem Trampfelpfad entlang eines in voller Blüte stehenden Rapsfelds.
Dann überqueren wir die Straße und wandern nun auf einem Feldweg direkt in Richtung Ehrenburg. Dieser mündet in die Zufahrtsstraße zum Besucherparkplatz der Burg. Jetzt sind es nur noch wenige Schritte und wir erhaschen den ersten Blick auf das mittelalterliche Bauwerk.
Nun müssen wir nur noch den Graben überschreiten und schon treten wir durch das Portal.
Auf der Ehrenburg
Wir sind jetzt angekommen im Mittelalter. Direkt am Eingang entrichten wir einen kleinen Obolus, welcher der Erhaltung der Burg dient. Hier befindet sich auch der Bereich der Gastronomie.
Die Einkehr lassen wir uns nach den Mühen des heutigen Tages natürlich nicht nehmen. Der sehr leckere Streuselkuchen und die Apfelschorle waren schnell verschlungen. Essen und Trinken wird in tönernem Geschirr von sehr freundlichem Personal serviert. Es ist eine herrliche Atmosphäre, die uns schon im Eingangsbereich der Ehrenburg begegnet.
Nach dieser Stärkung möchten wir natürlich die Burg erkunden. Durch ein beeindruckendes Gewölbe steigen wir hinauf. Natürlich treibt es uns ganz hinauf, auf das Dach des Bergfrieds. Es sind schon einige Treppenstufen zu erklimmen, bevor wir schließlich ganz oben sind. Dafür bietet sich uns ein großartiger Blick das Ehrenburgertal entlang.
Eine freundliche Bewirtung wartet im Innenhof der Ehrenburg auf Gäste
Der Pfortenturm der Ehrenburg vom Innenhof aus gesehen
Weitere Sitzmöglichkeiten im mittelalterlichem Ambiente der Ehrenburg
Der Bergfried der Ehrenburg von unten gesehen
Impression der Ehrenburg mit Blick ins Ehrenburger Tal
Der überdachte Ausgang zum Dach des Bergfrieds der Ehrenburg
Der Blick vom Bergfried der Ehrenburg auf den Zugang
Vom Bergfried der Ehrenburg schauen wir über grüne Waldhänge entlang des Ehrenburgertals
Nach einer ausgiebigen Besichtigung, diese Zeit sollte man sich wirklich nehmen, brechen wir wieder auf. Schließlich haben wir noch einige Meter vor uns.
Abstieg ins Ehrenburgertal
Wir verlassen die Ehrenburg und wandern wieder über die Brücke zurück. Am Ende der Brücke zweigt unser Weg nach rechts ab. Es geht nun durch den Burggraben unter der Brücke hindurch.
Nachdem wir die Ehrenburg hinter uns gelassen haben, geht es durch den Wald hinab ins Ehrenburgertal.
Als wir den Talgrund erreichen, zeigt sich die erste Bebauung und eine große Wiese vor uns. Dabei handelt es sich um den Campingplatz, welcher zur Historischen Mühle Vogelsang gehört.

Der Weg verläuft nun rechts an diesem Campingplatz entlang. Zu unserer Rechten begleitet uns der Mühlgraben.
Nun erreichen wir die L206, welcher wir für wenige Schritte folgen. Dabei passieren wir die Zufahrt zur Historischen Mühle Vogelsang.
Direkt im Anschluß überqueren wir auf einer Brücke den Ehrbach. Dahinter biegen wir nach rechts auf einen Pfad ab. Ein letztes Mal geht es nun bergauf.
Eine letzte Schleife
Noch einmal holen wir tief Luft und treten den Aufstieg an. Zunächst ist der Wanderweg etwas breiter. An der zweiten Spitzkehre biegen wir aber auf einen wunderbaren Pfad ab. Dieser verläuft fortan nur noch in leichtem Auf und Ab.
Entlang des herrlichen Pfades passieren wir zwei Aussichtspunkte. Beide sind gen Brodenbach und Moseltal ausgerichtet, daher zeige ich an dieser Stelle nur ein exemplarisches Bild. Am zweiten Aussichtspunkt findet sich auch ein Bänkchen, welches sich hervorragend zu einer Rast mit Aussicht eignet.
Ab der nächsten Kehre geht es wieder bergab. Der Wald um uns herum ist auch lichter geworden.
Während des Abstiegs treffen wir auf einen weiteren Aussichtspunkt. Im Gegensatz zu den vorigen ist dieser überdacht. Von hier haben wir einen herrlichen Blick über die Baumwipfel auf Brodenbach und das Moseltal.
Auf dem Weg bergab treffen wir auf einen überdachten Aussichtspunkt
Über die Baumwipfel blicken wir auf Brodenbach und das Moseltal
Von hier wandern wir in wenigen Schritten zum Ehrenmal bergab. Dieses befindet sich oberhalb von Brodenbach. Nun haben wir einen schönen Blick auf das Moseltal um Brodenbach herum.
Am Ende des Waldes wartet das Ehrenmal von Brodenbach auf uns
Von der Aussichtsplattform des Ehrenmals bietet sich uns ein toller Anblick über das Moseltal
Vom Ehrenmal wandern wir in einer Kehre nach Brodenbach. Nach wenigen Schritten stehen wir wieder am Parkplatz.
Impressionen vom Wegesrand
Am Wegrand erspähte ich heute einen Aurorafalter (Anthocharis cardamines), der auf einem verblühten Löwenzahn genächtigt hat und aus seinem tiefen Schlaf noch nicht erwacht war. Weiterhin traf ich auf mein erstes Manns-Knabenkraut (Orchis mascula) des Jahres 2019.
Dieser Aurorafalter (Anthocharis cardamines) hat auf einem verblühten Löwenzahn genächtigt
Am Wegrand finde ich mein erstes Manns-Knabenkraut (Orchis mascula) des Jahres
Fazit
Der Traumpfad Bergschluchtenpfad Ehrenburg wird seitens der Wegbetreiber als “schwer” eingestuft. Dies ist vermutlich auf das ständige Auf und Ab zurückzuführen, denn schwierige Passagen gibt es nicht. Wer die Kondition mitbringt, der wird mit diesem Weg seine wahre Freude haben. Wunderbare Wälder, tolle Fernblicke, das romantische Brodenbachtal samt Donnerloch und die mittelalterliche Atmosphäre auf der Ehrenburg bilden eine fantastische Mischung. Angesichts der hohen Dichte an landschaftlichen Sehenswürdigkeiten lässt sich nur die volle Punktzahl vergeben!
Meine zusammenfassende Bewertung: