Genießerpfad Wasserfallsteig (12,3km)
Nach den Wanderungen auf dem Genießerpfad Rappenfelsensteig und dem Genießerpfad Rötenbachschlucht war es heute an der Zeit, den dritten Stempel für den Wanderpass der Kinder einzuholen. Eigentlich planten wir hierfür den Feldbergsteig ein, was aufgrund der Schneelage leider nicht möglich war. Eine adäquate Ausweichlösung war aber recht schnell mit dem Wasserfallsteig gefunden, der gleich mit zwei Wasserfällen aufwartet und auch sonst nicht gerade mit Reizen geizen soll. Wichtig: Dabei handelt es sich nicht um einen Rundweg, der Rückweg wird mit Hilfe einer Busverbindung zurückgelegt. Die gemäß Logger zurückgelegten 12,3km könnt Ihr der beigefügten Übersichtskarte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 1290 m
Minimale Höhe: 712 m
Gesamtanstieg: 681 m
Gesamtabstieg: -906 m
Der Schwarzwaldverein aktualisiert gerade seine Wanderkarten. Dabei wird der Maßstab von 1:35.000 auf wandererfreundliche 1:25.000 umgestellt. Den aktuellen Sachstand könnt Ihr hier erfahren.
Parken
Im Bereich des Ausgangspunktes am Feldberg-Hebelhof stehen genügend Parkplätze am August-Euler-Platz und am Parkplatz Wiesenquelle zur Verfügung. Zum Zeitpunkt unserer Wanderung waren diese kostenfrei.
Rückweg
Um vom Zielpunkt Todtnauberg zum Ausgangspunkt zurückzukehren, bedienen wir uns der Busverbindung. Dazu nutzen wir ab Todtnauberg (Haltestelle Sternen) zunächst die Linie 7215 und steigen am Busbahnhof in Todtnau auf die Linie 7300 um. Diese bringt uns zum Ausgangspunkt Feldberg-Hebelhof zurück. Zum Zeitpunkt unserer Wanderung war eine stündliche Rückfahrmöglichkeit gegeben. Für die Rückfahrt mussten wir ca. 45 Minuten einplanen. Einen Auszug der Fahrpläne könnt Ihr beispielsweise hier einsehen. Stellt bitte nur sicher, dass Ihr eine aktuelle Fassung des Fahrplans zu Rate zieht.
Ausschilderung
Die Ausschilderung des Genießerpfads Wasserfallsteig ist hervorragend und lässt keine Wünsche offen. Während der gesamten Wanderung folgten wir der Ausschilderung der Schwarzwald Genießerpfade. Zeitweise trafen wir aber auch auf eine weitere Wegmarkierung, die unten abgebildet ist.
Während der gesamten Wanderung folgen wir der Ausschilderung des Genießerpfades Wasserfallsteig
Teilweise ist der Wasserfallsteig auch so ausgeschildert
Vorbemerkung
Als zusätzliche Motivation für den Wanderernachwuchs bietet die Tourist-Information Hochschwarzwald gegen einen kleinen Obolus ein Urlaubstagebuch samt Wanderpass an. Auf ausgewählten Genießerpfaden sind Stempelstellen für diesen Wanderpass angebracht, die sich jeweils in einer Kuckucksuhr befinden. Wer mindestens drei Stempel gesammelt hat, der darf sich an einer der Tourist-Informationen eine Überraschung abholen. Eine tolle Idee!
Abstieg auf dem Hebelweg
Gleich auf dem Parkplatz am August-Euler-Platz finden wir eine riesige Übersichtstafel, die den Genießerpfad Wasserfallsteig darstellt. Wir halten einen Augenblick inne und bereiten uns mental auf das Kommende vor.
Bis zum Parkplatz Wiesenquelle verläuft der Weg für eine überschaubare Strecke an der B317 entlang. Dort treffen wir auch auf den Hebelweg, welchem wir von nun an eine Zeit lang folgen. Gleich hinter dem Parkplatz treten wir in den Wald hinein und steigen auf einem schönen Wanderpfad über Schnee, Wurzeln, Steine und Treppenstufen bergab. Immer wieder treffen wir auf die entlang des Hebelwegs angebrachten kleinen Tafeln dichterischen Inhalts.
Schließlich verlassen wir den Wald und betreten eine Wiese, welche im Winter wohl eine Ski-Abfahrtspiste ist. Nach wenigen Schritten treffen wir auf einen Wegweiser. Hier sollten wir nicht geradewegs dem Verlauf der Skipiste folgen, sondern uns halb rechts zum Waldrand hin halten. Dort befindet sich der Einstieg in den weiteren Abstieg. Unser Weg verläuft nun wieder durch den Wald, unmittelbar entlang der Wiese. Auf mehreren Brücken überqueren wir das Bächlein, das sich seinen Weg auch durch wunderschöne Gesteinsformationen sucht.
Während des Abstiegs ist die Wiese unser ständiger Begleiter
Wir passieren auch ein ansehnliches Vorkommen an Bärlauch
Immer wieder überqueren wir auf Brücken die wilde Wiese
Der malerische Weg bergab führt unmitelbar der Wiese entlang vorbei an schönen Gesteinsformationen
An einer Stelle ist ein Baum umgestürzt, der allerdings kein Hindernis darstellt
Glücklicherweise ist dieser wunderschöne Abschnitt nicht gerade kurz geraten, so dass wir die wildromantische Landschaft in vollen Zügen genießen können. An einer Stelle treffen wir auf einen umgestürzten Baum, der unser Fortkommen allerdings weder hindert noch hemmt. Schließlich erreichen wir wieder die B317, vor welcher eine Sitzgruppe aufgestellt ist.
Der erste eindrucksvolle Abschnitt liegt nun schon hinter uns. Voller Vorfreude überqueren wir die B317.
Zum Fahler Wasserfall
Auf der anderen Seite der Bundesstraße stehen wir auch schon in der Zufahrt zur Fahler Schwarzwaldkaserne. Wir überqueren geradewegs den kleinen Parkplatz vor der Kaserne und tauchen auch schon wieder in den Wald hinein. Der Pfad verläuft nun am nördlichen Kasernenzaun entlang. Kurze Zeit später lassen wir Wald und Kaserne hinter uns zurück und blicken über grüne Wiesen und bewaldete Hänge das Wiesental entlang. Der Wasserfallsteig folgt dem Verlauf des Wiesentals.
Auf einem traumhaften Trampelpfad geht es fortan leicht erhöht mit diesem wunderschönen Blick schnurstracks auf den Fahler Wasserfall zu. Es dauert auch gar nicht lange, bis wir das Rauschen des Wassers vernehmen. Wir erreichen den Fahler Wasserfall von unten und wandern direkt daneben nach oben. Dort stehen wir dann auf einer Brücke über dem Wasserfall, unser Blick folgt dem Wasser auf dem Weg nach unten. Oberhalb des großen Wasserfalls befinden sich noch weitere landschaftlich reizvolle Stellen. Außer dem wildrauschendem Wasser herrscht hier wenig Betrieb. Ein großartiger Ort für eine ausgedehnte Mittagsrast, ein Umstand den wir im Übrigen auch umgehend nutzen.
Wir stehen am Fuße des Fahler Wasserfalls
Blick von oben auf den Fahler Wasserfall
Weiter oben folgt ein kleinerer Wasserfall
Über Steine bahnt sich das Wasser seinen Weg in Richtung Wasserfall
Durch das Wiesental
Nach der stärkenden Rast setzen wir unsere Wanderung oberhalb des Fahler Wasserfalls fort. Langsam entschwindet das Geräusch des tosenden Wassers und wir schreiten durch einen gerade in frischem Grün erstrahlenden Rotbuchenwald.
Oberhalb von Fahl treten wir aus dem Wald heraus. Der schmale Pfad führt uns nun vorbei an Weiden und Wiesen. Über die Dächer von Fahl schauen wir durch das Wiesental zurück und erblicken am Horizont den Feldberg aufragen.
Wir nähern uns in der Folge immer mehr dem Talgrund und der darin friedlich fließenden Wiese. Nun kommen wir zu den letzten Ausläufern von Fahl und wandern dann unmittelbar an der Wiese entlang. Auf der anderen Seite des kleinen Flusses verläuft unmittelbar die B317, deren Geräusche aber durch das Rauschen der Wiese nicht allzu störend wirken. Frohen Mutes wandern wir an einer Grillstelle und einem Bildstock vorbei wieder in den Wald hinein.
Nach einem Abschnitt durch den Wald treten wir auf einem herrlichen Wanderpfad wieder in das Freie. Im Tal zeigen sich bereits die ersten Häuser von Brandenberg.
Wir wandern nun in ländlicher Idylle an schönen Blumenwiesen vorbei, bevor wir den nordwestlichen Ausläufer von Brandenberg durchqueren. Auf einem geschotterten Weg geht es weiter in südlicher Richtung.
Immer noch leicht erhöht setzen wir unsere Wanderung durch das malerische Wiesental fort und umwandern die Ortschaft Brandenberg.
Schließlich wandern wir am Waldrand entlang und müssen auf den bisherigen Weitblick verzichten. Als wir wieder aus dem Wald heraustreten, stehen wir vor der Anlage des Tennisclubs von Poche.
Unmittelbar hinter der Tennisanlage befindet sich das Freibad von Poche. Wir sind Todtnau nun schon recht nahe gekommen. Am Freibad biegen wir wieder nach rechts auf einen Waldpfad ab. Rechter Hand lassen wir die Kletterfelsen liegen und halten uns geradeaus. So kommen wir an das Ortsende von Poche.
Durch die Wolfsschlucht
Ein Wegweiser leitet uns nun vorbei an hohen Fichten auf einem geschotterten Pfad bergab.
Ein Schild weist uns darauf hin, dass wir nun die Wolfsschlucht betreten. Auch die zuvor so friedliche vor sich hin plätschernde Wiese wird in dieser kurzen und engen Passage etwas wilder. Zu unserer Rechten begleiten uns tolle Gesteinsformationen. Wieder einmal hat sich innerhalb weniger Meter die Landschaft völlig verändert. Leider ist diese Passage durch die wildromantische Wolfsschlucht viel zu kurz, ehe wir uns versehen sind wir auch schon wieder durch.
Bei Todtnau durchfließt die Wiese die Wolfsschlucht
Blick von oben auf die Wiese in der Wolfsschlucht
Als wir den Wald verlassen, stehen wir an der Feldbergstraße in Todtnau. Hinter und über uns thront das Kriegerdenkmal auf dem Brandfelsen.
Durch Todtnau
Wir überqueren die Feldbergstraße und setzen unseren Weg zunächst an der Wiese entlang fort. In der Folge passieren wir den Friedhof, vor welchem ein größerer Wanderwegweiser angebracht ist. Es geht nun einige Meter geradewegs durch Todtnau hindurch. Schließlich machen die Gebäude zu unserer Rechten einem größeren Platz Raum, an dessen Ende eindrucksvoll die Pfarrkirche St. Johannes Baptist Gläubige und Besucher aus nah und fern erwartet.
Wir beginnen unsere Durchquerung von Todtnau
Am Friedhof von Todtnau treffen wir auf einen umfassenden Wegweiser
In der Ortsmitte von Todtnau thront die imposante Pfarrkirche St. Johannes der Täufer
Über den Platz wandern wir direkt auf den Sakralbau zu und umgehen diesen auf der rechten Seite.
Aufstieg über den Schöpfungsweg
Unmittelbar hinter der eindrucksvollen Pfarrkirche treffen wir auf den Einstieg in den Schöpfungsweg. Entlang dieses Weges treffen wir immer wieder auf Stationen, welche Situationen aus der Bibel thematisieren. Ein wirklich sehenswerter und sehr schön angelegter Weg, der hervorragend in die Umgebung integriert ist. Eine Auswahl an Impressionen könnt Ihr den Bildern unten entnehmen.
Hinter der Pfarrkirche von Todtnau steigen wir in den Schöpfungsweg ein
Auf dem Schöpfungspfad treffen wir auf die Arche Noah ...
... die Versuchung im Paradies ...
... einen eisernen Turm ...
und einen schönen Aussichtspunkt auf Todtnau.
Unter blühenden Obstbäumen hindurch setzen wir unseren Weg fort
Über Stufen steigen wir zu einem Aussichtspavillon auf
Umgeben von all diesen tollen Eindrücken merken wir kaum, wieviele Höhenmeter wir schon wieder bewältigt haben. Schließlich bietet sich uns noch ein letzter Blick auf die Ausläufer von Todtnau, das Kriegerdenkmal und den Beginn des Wiesentals.

Aufstieg zum Todtnauer Wasserfall
Wenige Schritte später kreuzen wir einen Querweg. Auf der anderen Seite geht es nun etwas steiler zur Sache. Auf einem Waldpfad wandern wir nunmehr grob in nördlicher Richtung bergauf geradewegs auf den Todtnauer Wasserfall zu.
Nicht viel später erreichen wir einen Aussichtspunkt mit Bank. Von hier öffnet sich der Blick in südwestlicher Richtung über die Ausläufer von Todtnau hinweg.
Allzu lange können wir uns aber nicht aufhalten, schließlich möchten wir den zweiten Wasserfall des Tages erleben. Ein schöner Pfad führt uns weiter bergauf durch einen saftig grünen Rotbuchenwald.
Schließlich wird der Wald lichter und der Weg verläuft nun praktisch eben. Akustisch nehmen wir in der Ferne das Rauschen des Todtnauer Wasserfalls bereits war. Dann gestatten uns die Bäume plötzlich den ersten Blick.
Nun müssen wir nur noch eine kleine Kurve drehen und stehen dann am Fuße des Todtnauer Wasserfalls. Dieser läßt sich natürlich nicht mit dem Fahler Wasserfall vergleichen. Schon die Fallhöhe des Todtnauer Wasserfalls von 97m ist natürlich absolut beeindruckend. Dafür läßt sich am Fahler Wasserfall hervorragend die Ruhe und Abgeschiedenheit genießen. Nachdem wir den gesamten Tag über nur sehr wenigen Menschen begegnet sind, herrscht am Todtnauer Wasserfall nämlich ein reges Treiben, verbunden mit dem bekannten Selfie-Tourismus. Da sich in unmittelbarer Nähe nämlich ein Parkplatz und ein Kiosk befinden, muss man nicht mal schwitzen um hierher zu gelangen. Das gilt natürlich nicht für uns…
Wir verweilen hier unten nicht allzu lange und machen uns sogleich an den Aufstieg. Im Zickzack geht es nach oben bis wir die erste Zwischenhöhe erreichen. Von einer Brücke blicken wir auf das Wasser des Stübenbachs, das sich zu unseren Füßen wagemutig in die Tiefe wirft. Aber auch danach leitet uns der Wanderweg immer weiter bergauf. In der Folge passieren wir mehrere kleinere Wasserfälle, bevor wir durch die Bäume das erste Haus über uns erkennen und schließlich am oberen Ende des Todtnauer Wasserfalls ankommen.
97 Meter fällt das Wasser am Todtnauer Wasserfall in die Tiefe
Auch von oben wirkt der Todtnauer Wasserfall imposant
Wir passieren einen kleineren Wasserfall
Etwas weiter kommen wir zu einem kaskadierenden Wasserfall
Jetzt haben wir das obere Ende des Todtnauer Wasserfalls erreicht
Endspurt nach Todtnauberg
Entgegen aller Vermutungen sind wir nun noch nicht oben angekommen. Unser Ziel, Todtnauberg, macht seinem Namen alle Ehre. Zunächst folgen wir dem Stübenbach weiter bergauf, bevor wir am Freibad nach links abbiegen und auf einem Schotterweg in Serpentinen steil bergauf steigen.
Jetzt haben wir schon die ersten Häuser von Todtnauberg erreicht. Ein Blick nach Osten zeigt, wie sich die Ortschaft in die umgebenden Hänge einfügt.
Nun sind es nur noch wenige Schritte bis wir in Todtnauberg auf die erste Straße stossen. Auf der anderen Straßenseite befindet sich unser Zielpunkt, die Bushaltestelle Sternen. Neben dem Häuschen finden wir eine herzförmige Bank auf welcher wir entspannt auf den Bus warten und auf einen tollen Tag zurückblicken.
Fazit
Der Schwarzwald hat sich heute von einer sehr eindrucksvollen Seite gezeigt. Auf dem Genießerpfad Wasserfallsteig haben wir eine extrem vielseitige Landschaft erlebt. Der Name hat nicht zu viel versprochen, die zwei Wasserfälle gehören sicherlich zu den Highlights. Dazu gehören meines Erachtens nach aber noch viele andere Passagen, wie z.B. der Anteil Hebelweg oder die Wolfsschlucht. Aber auch der wunderbare Schöpfungsweg soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Sicherlich ist der Wasserfallsteig mit Anstrengung verbunden, die lohnt sich aber allemal. Insgesamt ein wunderschöner Weg, der uneingeschränkt empfohlen werden kann.
Meine zusammenfassende Bewertung: