Auf dem Ahrsteig von Heimersheim nach Sinzig (11,7km)
Die ersten Sonnenstrahlen des Jahres weckten auch in uns die Vorfreude auf die Wandersaison. Leider folgten dieser eigentlich viel zu frühen, kurzen Warmphase im Februar sehr stürmische Wochen. Dies verzögerte den Beginn der diesjährigen Wanderphase. Trotz wechselhafter Wetterlage war es heute aber doch so weit. Für die erste Wanderung des Jahres nahmen wir uns einen Teilabschnitt der 7. und letzten Etappe des Ahrsteiges vor und zwar von Heimersheim nach Sinzig. Was wir dabei erlebten, möchte ich Euch im Folgenden beschreiben.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 252 m
Minimale Höhe: 92 m
Gesamtanstieg: 577 m
Gesamtabstieg: -617 m
Karte: Eifelverein Wanderkarte Nr. 9, Ahrtal, 1:25.000
Parken
Parkplätze stehen sowohl am Anfang wie am Ende der Tour in ausreichender Anzahl im Bereich des Bahnhofs zur Verfügung. Da es sich nicht um einen Rundweg handelt, empfiehlt es sich eine Strecke mit der Bahn zu fahren. Dabei ist allerdings ein einmaliges Umsteigen in Remagen erforderlich.
Ausschilderung
Zu Beginn des Weges befinden wir uns noch nicht auf dem Ahrsteig. Daher folgen wir zunächst dem gelben Wegzeichen „Zuweg“. Gleich am Ortsausgang Heimersheim treffen wir aber bereits auf den Ahrsteig. Ab hier folgen wir dann dem offiziellen roten Wegzeichen.
Zunächst folgen wir dem Zuweg zum Ahrsteig
Auf dem Ahrsteig geht es dann bis zum Bahnhof nach Sinzig
Von Heimersheim nach Ehlingen
Zu Beginn durchqueren wir ziemlich geradlinig die Ortschaft Heimersheim in Richtung Süden. Innerorts sind bereits die Ausschilderungen „Zuweg Ahrsteig“ angebracht.
Auf dem Weg tauchen wir kurz in einen düsteren Abschnitt der deutschen Vergangenheit ab. Die in den Boden eingelassenen Gedenksteine könnten auch leicht übersehen werden. Sie erinnern heute an das unbegreifliche Schicksal unserer jüdischen Mitbürger im Dritten Reich.

Weiter geht es auf dem Zuweg zum Ahrsteig durch Heimersheim. Dabei passieren wir nun die zentral gelegene Pfarrkirche St. Mauritius.
Schließlich gelangen wir an den Ortsrand von Heimersheim und auf den aus Bad Neuenahr herbeiführenden Ahrsteig. Diesem folgen wir fortan in Richtung Sinzig.
An dieser Stelle fallen zwei Dinge unmittelbar ins Auge, bzw. ins Ohr. Erstens der dauerhafte Lärm der nahen Autobahn, deren Brücke die Ausläufer von Bad Neuenahr markant von Heimersheim trennt. Zweitens die Präsenz der landschaftlich dominierenden Strommasten und -leitungen. Das ist dem ästhetisch gesinnten Wanderer natürlich ein Dorn im Auge.
Unmittelbar vor den Strommasten breitet sich die Summe der jüngsten Regenfälle auf dem Ahrsteig aus. Die letzten Tage fiel doch ziemlich viel Wasser vom Himmel.
Wir lassen Autobahn und Strommasten hinter uns und wandern an sanft abfallenden Hängen auf Feldwegen durch das Ahrtal. Unweit von Heimersheim treffen wir auf die imposante XXL-Sitzbank, welche unmittelbar entlang des Ahrsteigs aufgestellt ist.
In westlicher Richtung geht es weiter, vorbei an Feldern und Wiesen. Aus der leicht erhöhten Position heraus haben wir einen schönen Blick zurück auf Heimersheim im Tal und den darüber thronenden, markanten Schlackenkegel der Landskrone.
Unser Weg dreht dann in nördliche Richtung geradewegs auf Ehlingen zu. Im Mittelgrund wird ein leicht ansteigender Weinberg erkennbar, auf welchem ein einzelner Funkmast weithin zu erkennen ist. Dies ist die Ehlinger Lei, unser nächstes Zwischenziel.
Um dorthin zu gelangen müssen wir aber erst einmal durch die namensgebende Ortschaft hindurch. Daher folgen wir zunächst einem Hohlweg bergab, an dessen Ende der Ortsrand von Ehlingen beginnt.
Gleich eines der ersten Häuser von Ehlingen sticht aufgrund seiner ausgefallenen Architektur ins Auge. Das Gesamtkonzept erinnert an das Weingut Försters Weinterrassen, welches in den Weinbergen über Walporzheim auf hungrige und durstige Gäste wartet.
Nach Überqueren der Verbindungsstraße von Heimersheim nach Löhndorf durchwandern wir einen Teil der malerischen Ortschaft Ehlingen.
Ungefähr auf Höhe der oben zu sehenden Weinranken führt uns ein Wegweiser nach rechts in eine schmale Gasse hinein. Es geht nun vorbei an der Hubertuskapelle und schließlich unter der BAB571 hindurch.
Aufstieg über die Ehlinger Lei
Am anderen Ende der Unterführung beginnt der kurze Aufstieg zur Ehlinger Lei. Entlang von Sträuchern zu unserer Linken und den Weinreben zu unserer Rechten geht es bergauf. Der Sturm der letzten Tage hat kleinere Spuren hinterlassen, die aber unseren Tatendrang nicht hemmen können.
Nach kurzem Aufstieg brechen wir durch das Gebüsch und stehen oben auf der Ehlinger Lei. Auf dem kleinen Plateau findet sich der bereits erwähnte Funkmast, ein weißes Gipfelkreuz, zwei Bänke sowie eine Kräuterwiese. Die Informationstafeln weisen auf die hier vorkommende Flora hin.
Die Ehlinger Lei haben wir schon des Öfteren auf unserem Weg durch das Ahrtal aus dem Auto heraus gesehen. Es ist immer schön, solche Orte dann auch zu erwandern und aus der Nähe zu betrachten. Daher ist dies heute auch der perfekte Ort für unsere Mittagsrast. Auf einer der Bänke genießen wir nicht nur unsere mitgebrachten Gaumenfreuden, sondern auch den Blick auf das vor uns liegende Ahrtal.
Auf der Ehlinger Lei finden sich ein Kreuz und ein weithin sichtbarer Funkmast
Das Gipfelkreuz der Ehlinger Lei mit der Landskrone im Hintergrund
Blick von der Whlinger Lei auf Heimersheim, Lohrsdorf und die Landskrone
Nach einer kurzen Rast geht es wieder weiter. Mit der Ehlinger Lei haben wir den nördlichsten Punkt der heutigen Wanderung und damit einen Wendepunkt erreicht. Wir wandern nun zunächst in südlicher Richtung mit Blick auf die vor uns liegenden Weinberge weiter. Inmitten der Weinberge biegen wir nach links ab und bewegen uns mit wenigen Schritten bergauf in Richtung Waldrand. Bevor wir diesen betreten, werfen wir noch einen Blick zurück in Richtung Osten auf das hinter uns liegende Ahrtal.
Mit dem Eintritt in den Wald ändert sich fortan auch der Blick auf die Landschaft für den heutigen Tag.
Durch den Wald nach Sinzig
Auf einem feuchten und weichen Forstweg wandern wir nun durch den vorfrühlingshaften Mischwald. Ganz vereinzelt traut sich schon ein Buschwindröschen aus der Deckung. Ansonsten wartet die Flora noch auf steigende Temperaturen, um dann explosionsartig aus dem Boden zu sprießen.
Schon nach kurzer Zeit erreichen wir das andere Ende des Waldes, einen Waldparkplatz sowie die Schmicklerhütte.
Von hier an verläuft der Ahrsteig am Waldrand entlang, mit mehr oder weniger freiem Blick nach Süden. Direkt in der Talsenke vor uns breitet sich die Ortschaft Löhndorf aus. Am Himmel darüber haben sich dichte Wolken zusammengezogen.
Entlang des Weges findet sich am Waldrand ein Kreuz, neben welches zwei Bänkchen gestellt wurden.
Am Waldrand entlang wandern wir in westlicher Richtung weiter. Die Ortschaft Löhndorf haben wir bereits hinter uns gelassen. In der Talsenke vor uns zeichnet sich das Nahen der Ausläufer von Westum ab.
In nordwestlicher Richtung immer geradeaus weiterwandernd kommen wir schließlich wieder in den Wald hinein. Dieser Weg bringt uns in der Folge an das Portal der Waldschänke „Zum Ännchen“. Leider ist hier derzeit Winterpause angesagt, so dass wir auf eine Einkehr verzichten müssen.
Am Portal der Waldschenke folgen wir dem nach links abknickenden asphaltierten Weg bergauf. Kurze Zeit später queren wir einen Waldparkplatz und kommen daraufhin an eine Lichtung. Dieser folgen wir am gegenüberliegenden Waldrand entlang und kommen so zu einer Informationstafel, welche auf die hier angepflanzte „Allee der Jahresbäume“ aufmerksam macht.
Im Waldstück hinter dieser Allee findet sich auch gleich ein schöner Waldspielplatz. Ein guter Zeitpunkt, um dem Nachwuchs ein wenig Zeit zum Toben einzuräumen. Die Beiden müssen sich auch gar nicht lange bitten lassen und erkunden ausgiebig das Areal.
Wir sind jetzt schon recht nah an unserem Ziel, der Ortschaft Sinzig. Um dorthin zu gelangen folgen wir dem Waldweg nunmehr bergab.
Nicht viel später haben wir schon die ersten Häuser von Sinzig erreicht.
Durch Sinzig
Auch in Sinzig folgen wir weiterhin der Ausschilderung des Ahrsteigs. Recht schnell fallen die vereinzelt auftretenden, recht bunten Statuen des Kaisers Barbarossa auf. Dies rührt daher, dass Sinzig zu den fünf Barbarossastädten zählt. Da ich in steter Präsenz des Geschlechts der Staufer am Fuße der drei Kaiserberge (Hohenstaufen, Rechberg und Stuifen) aufgewachsen bin, fühle ich mich natürlich sofort an meine Kindheit erinnert. Damals war der Kaiser Rotbart aber nie so bunt wie heute…
In Sinzig gibt es den Kaiser Barbarossa in vielen Farbtönen
In Sinzig gibt es den Kaiser Barbarossa in vielen Farbtönen
In Sinzig gibt es den Kaiser Barbarossa in vielen Farbtönen
Weiter geht es durch Sinzig, immer in Richtung Bahnhof. Zu unserer Linken passieren wir das Schloss Sinzig, welches heute einen Verein und ein Museum beherbergt. Einmal im Jahr tobt um das Schloss herum auch ein ausgesprochen sehenswerter Mittelaltermarkt, der natürlich Barbarossamarkt genannt wird.
Wenige Schritte später, aber auf der anderen Straßenseite, fällt sofort das weithin sichtbare Gebäude der Pfarrei St. Peter ins Auge.
Von hier bis zum Bahnhof ist es nicht mehr weit. Nur noch wenige Schritte geradeaus und wir stehen wieder vor unserem Auto, das auf dem Parkplatz neben dem Bahnhof abgestellt ist.
Fazit
Seit November letzten Jahres war dies wieder die erste Wanderung, die uns sehr gut getan hat. Wir haben einen sehr schönen Tag mit wechselnden landschaftlichen Eindrücken erlebt. Leicht getrübt wurde der positive Gesamteindruck vom zu Beginn dominierenden Lärm der Autobahn und der Präsenz der Stromleitungen. Wir waren heute fast ausschließlich auf etwas breiteren Wegen unterwegs, was sich grundsätzlich weniger motivierend auf die Kinder auswirkt. Heute hat das allerdings keine große Rolle gespielt. Vom Erwachen der Natur war noch nicht viel zu sehen. Lediglich vereinzelte Blüten von Buschwindröschen und Scharbockskraut haben sich bislang aus dem Boden getraut. Zusammengefasst handelt es sich hierbei um eine Wanderung, die uns recht gut gefallen hat.
Meine zusammenfassende Bewertung: