Traumpfad Hatzenporter Laysteig (12,2km)
Der an der Mosel gelegene Traumpfad Hatzenporter Laysteig ist mit dem Schwierigkeitsgrad “schwer” eingestuft. Er wird unter anderem mit fantastischen Blicken von der Rabenlay und Kreuzlay auf das Moseltal, dem idylischen Schrumpftal und dem Kletterpfad Dolling am Ende beworben. Heute begaben wir uns auf den Weg, um uns selbst ein Bild dieser recht bekannten und beliebten Tour machen zu können. Die zurückgelegten 12,2km könnt Ihr der beigefügten Karte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 326 m
Minimale Höhe: 121 m
Gesamtanstieg: 616 m
Gesamtabstieg: -601 m
Karte: Eifelverein Wanderkarte Nr. 34, Maifeld und Untermosel, 1:25.000
Parken
Auf dem Parkplatz in Hatzenport stehen recht wenige Stellplätze zur Verfügung. Wir wurden nach kurzer Suche in der Nähe des Bahnhofes fündig. Ansonsten bietet sich eine Suche entlang der Bundesstraße an.
Ausschilderung
Der Hatzenporter Laysteig ist wie die bisher von uns bewandertern Traumpfade vorbildlich ausgeschildert. Hierfür folgen wir den üblichen orangefarbenen Traumpfade-Wegweisern.
Für einen Teil des Weges verläuft das Traumpfädchen Löfer Rabenlaypfad parallel zum Traumpfad bzw. kreuzt diesen. Das Traumpfädchen ist mit demselben Wanderzeichen, allerdings in blauer Farbe versehen. Laßt Euch nicht verwirren, folgt einfach dem orangenen Zeichen.
Aufstieg zur Rabenlay
Auf der dem Parkplatz gegenüberliegenden Straßenseite beginnt unser Weg. Sogleich geht es in wenigen Kehren bergauf. Schon nach wenigen Schritten gelangen wir an die erste drahtseilgesicherte Stelle. Schwierig ist diese Passage aber nicht.
Etwas weiter oben erreichen wir den Beginn der Weinberge. Diese erstrecken sich in schöner, sonnenbegünstigter Steillage oberhalb von Hatzenport.
Wir erreichen einen asphaltierten Weg und folgen diesem für wenige Meter. Dann weist uns das Wanderzeichen nach links hinein in die Weinberge. Dabei führt der Wanderpfad teilweise unmittelbar zwischen den Weinreben hindurch. Das habe ich bislang auch noch nicht erlebt.
Wir gewinnen nun langsam an Höhe. Beim Blick zurück sehen wir die Kreuzlay über uns, Teile von Hatzenport unter uns und die Insel Hatzenporter Werth in der Mosel. Der Herbst hat seine Farben auf der Vegetation der steilen Südhänge an der Mosel hinterlassen. Dazwischen lugt das Schiefergestein hervor. Ein wunderschöner Anblick!
Der Weg verläuft nun in einem der Höhenlinie folgenden Halbbogen. Hier passieren wir zwei Weinbergshäuschen.
Weiter geht es auf dem schmalen Wanderpfad, nun oberhalb der Weinberge. Immer wieder ist der Weg von Bäumen oder Sträuchern gesäumt.
Als erstes Zwischenziel erreichen wir die Winzerhütte, eine hölzerne Schutzhütte oberhalb der Weinberge. Von hier aus bietet sich uns ein schöner Blick auf die Mosel und die Ortschaft Hatzenport.
Der schmucke Wanderpfad bringt uns beständig weiter nach oben. In der Zwischenzeit haben wir auf der Höhe die Ortschaft Hatzenport komplett passiert.
Der Weg dreht nun in Richtung Süden. An einer exponierten Stelle treffen wir auf ein Aussichtspunkt mit Blick in Richtung Westen über Hatzenport und das Moseltal hinweg.
Nun beginnt der Endspurt auf die Rabenlay. Dazu verläuft der imposante Weg direkt am Felshang entlang. Ein landschaftlich wunderbarer Abschnitt.
Nur kurze Zeit später betreten wir das Aussichtsplateau der Rabenlay.
Auf der Rabenlay
Auf der Rabenlay treffen wir auf mehrere Bänke und eine Liege.
Hinter den Bänken befindet sich eine Schutzhütte. Heute sind hier Stehtische eingedeckt, die sicherlich einer besonderen Veranstaltung harren.
Auch die Sicht der Rabenlay ist nach Westen ausgerichtet. Von hier aus können wir nicht nur den gesamten Hinweg überblicken, sondern genießen auch eine herrliche Sicht auf Hatzenport.
Damit ich das immerhin 1,6kg schwere Teleobjektiv nicht vergebens mit mir herumschleppe, mache ich von der Rabenlay noch Aufnahmen der markanten Bauwerke von Hatzenport. Das sind die Kirche St. Johannes, die Kirche St. Rochus sowie der Fährturm.
Von der Rabenlay schauen wir auf die katholische Kirche St. Johannes
Neben den Bahngleisen in Hatzenport steht die katholische Kirche St. Rochus
Der alte Fährturm in Hatzenport von der Rabenlay aus gesehen
Nach einer angemessenen Mittagsrast verlassen wir die Rabenlay mit ihrer herrlichen Aussicht wieder.
Zur Kreuzlay
Die Landschaft ändert sich nun in Gänze. Wir wandern jetzt nicht mehr durch Weinberge und Felsen an der Mosel, sondern orientieren uns nun etwas mehr landeinwärts. Dazu folgen wir einem Feldweg, der in Laufrichtung auf seiner linken Seite von Sträuchern gesäumt ist.
Mitten aus dem Feld ragt eine markante Gehöftgruppe heraus, die mir sofort ins Auge sticht.
Weiter geht es auf dem bereits erwähnten Feldweg. Dieser geleitet uns schließlich an den nächsten Aussichtspunkt, die Kreuzlay. Diese hatten wir heute schon früh an dem weithin sichtbaren, namensgebenden Kreuz und an der Fahne erkannt. Nun stehen wir oben und schauen in Richtung Osten über Hatzenport hinweg. Auf der Anhöhe über Hatzenport erblicken wir wieder die Rabenlay.
Auch in Richtung Westen haben wir einen tollen Blick, der sich bis hinter Burg Bischofstein erstreckt.
Auch auf der Kreuzlay ließe sich trefflich ausharren. Dennoch ist uns das Bummeln nicht gegeben, denn ein weiter Weg steht noch bevor.
Durch das Schrumpftal
Noch einmal folgen wir einem Feldweg durch die Flure und dann am Waldrand entlang.
Schließlich wandern wir in den Wald hinein. Von nun an beginnt der Abstieg in das Schrumpftal. Wir wandern unter wunderschön geformten und herbstlich gefärbten Eichen hindurch bergab. Dabei passieren wir auch einige Steinmännchen.
Unten angekommen folgen wir für wenige Meter dem Schrumpfbach. Der malerische Weg verläuft direkt am Bach entlang.
Wir überqueren nun die Straße und verlassen den Schrumpfbach wieder. Kurz nach dem Passieren einer Häusergruppe steigt der Weg wieder an und führt uns durch den Wald wieder aus dem Schrumpftal hinaus.
Über Felder
Oben treten wir aus dem Wald hinaus und stehen an einer Streuobstwiese. Wir blicken auf skurril geformte Bäume und eine unglaubliche Menge an Fallobst, welche der Schwerkraft gefolgt ist. Sicherlich eine tolle Nahrungsquelle für unsere lieben Vögelchen.
Weiter geht es nun auf einem breiten Schotterweg. Es beginnt nun der weniger spektakuläre Anteil der Wanderung.
Wir überqueren nun die Verbindungsstraße von Hatzenport nach Metternich. Auf der anderen Seite der Straße angekommen geht es ein kurzes Stück bergab, durch ein kleines Waldstück hindurch und dann wieder geradeaus bergauf.
Oben auf dem Hügel erreichen wir eine Wegekreuzung. Dort biegen wir rechtwinklig nach links ab. Auf dem nun folgenden Abschnitt wandern wir ohne große Aussicht immer geradeaus. Dehalb verlangsamt sich unser Tempo immer mehr, die Kinder werden zunehmend mürrischer.
Der Weg knickt nun rechtwinklig nach rechts ab, anschließend wandern wir wieder am Waldrand entlang. Schließlich kommt das erlösende Zeichen das uns spitzwinklig nach links in den Wald hinein weist.
Abstieg nach Hatzenport
Auf dem folgenden tollen Wanderpfad sind die Kinder wie ausgewechselt. Durch den Wald geht es nun auf schmalem Pfad bergab.
Weiter unten erreichen wir ein Aussichtsplateau. Von hier haben wir einen wunderschönen Blick über die herbstlich gefärbten Moselhänge auf die Burg Bischofstein und die Ortschaft Burgen auf der anderen Moselseite.
Wir verlassen nun den Wald und erblicken in der Ferne drunten im Tal wieder Hatzenport. Unter uns befindet sich die Insel Hatzenporter Werth. Mit jedem Schritt können wir nun diese Sicht genießen.
So gelangen wir wieder in den Bereich der Weinberge, welche die Ortschaft Hatzenport umgeben. Von hier oben haben wir wiederum einen wunderschönen Blick. Auf dem Fels gegenüber erkennen wir die Rabenlay, links oberhalb der Weinberge die Winzerhütte.
Da die beiden Kirchen St. Rochus und St. Johannes in einer günstigen Konstellation stehen, bringe ich auch von hier das Teleobjektiv zum Einsatz. Dabei ergibt sich folgende Perspektive.
Wir haben nun wieder die Ortschaft Hatzenport erreicht. Offensichtlich wandern wir nun auf der Pilger Pfad. Die Jakobsmuschel zeigt, dass hier der Jakobsweg entlangführt. Bestärkt wird diese Einschätzung durch eine Verpflegungsstation für Pilger. Hier werden hochgeistige Tropfen für die Pilgernden kredenzt. Wie es der Gin mit dem Label der TSG Hoffenheim an die Mosel geschafft hat, vermag ich nicht zu sagen. Aber ich bin ja auch kein gebürtiger Rheinländer, sondern Nomade mit schwäbischem Migrationshintergrund…
Eigentlich dachte ich, dass es jetzt nur noch der Straße entlang bergab geht und wir dann am Parkplatz vor unserem Auto stehen. Dem ist aber mitnichten so. Wir kommen unten an und folgen wieder für ein kurzes Stück der Verbindungsstraße von Hatzenport nach Metternich. Wir queren die Straße und stehen dann am Einstieg zum Kletterpfad Dolling.
Kletterpfad Dolling
Den gesamten Weg über habe ich mich aber auch schon gefragt, warum denn dieser Traumpfad in die Schwierigkeitsklasse “schwer” eingestuft ist. Die Antwort steht nun in den Fels geschraubt vor mir. Sie heißt Kletterpfad Dolling und empfiehlt das Weitergehen nur geübten Wanderern. Da sich unser Nachwuchs schon so manche Sporen in diesem Segment hart erarbeitet hat, schreiten wir unbekümmert voran.
Zunächst führt uns der schmale Pfad wieder nach oben.
Der romantische Weg führt uns nun zwischen Weinreben und Sträuchern hindurch, während unten das Blau der Mosel schimmert.
Auch hangseitig halten wir die Augen offen und erblicken auf der Anhöhe über uns die Kreuzlay.
Es folgt nun der Anteil, der den Kletterpfad Dolling zum Alpinen Steig macht. Auf dem Weg nach unten passieren wir mehrere drahtseilgesicherte Passagen und eine Leiter. Die Kinder sind voll in ihrem Element, das macht ihnen jetzt so richtig Spaß!
Die erste drahtseilgesicherte Passage des Kletterpfads
Es folgt ein weiterer, kurzer Abschnitt mit Drahtseilsicherung
An der letzten Drahtseilsicherung haben wir das Ziel Hatzenport schon fest im Blick
Auch eine Leiter ist an auf dem Kletterpfad zu bewältigen
Weiter unten weiß ich dann auch, warum die Hinweis-Schilder so formuliert und angebracht sind. Eine Frau in Sandalen kommt uns entgegen. Eine großartige Bereifung für das anstehende Vorhaben! Es gibt schon gute Gründe dafür, dass Wanderschuhe über die Knöchel gehen…
Jetzt sind wir aber wirklich gleich am Parkplatz angekommen. Noch schnell ein letztes Foto die Bahnlinie entlang, dann steigen wir die letzten Treppenstufen bergab. Jetzt stehen wir wieder vor unserem Auto.
Fazit
In weiten Teilen war die heutige Wanderung großartig. Lange dachte ich, dass ich die volle Punktzahl vergeben werde. Gerade der Beginn bis zur Rabenlay und das Ende beginnend mit dem Abstieg in das Moseltal sind landschaftlich wunderschön. Auch der Abschnitt in und durch das Schrumpftal ist sehr reizvoll. Danach folgt allerdings ein Anteil durch die offene Flur, wo die Kinder doch sehr der Motivation durch die Eltern bedurften. Ein Highlight ist sicherlich der Kletterpfad Dolling, den unsere Kinder gut meistern konnten. Insgesamt eine sehr schöne Wanderung mit fantastischen landschaftlichen Eindrücken und tollen Ausblicken.
Meine zusammenfassende Bewertung: