Durch die Burggrabenklamm zum Schwarzensee (11,7km)
Am letzten Wandertag unseres Sommerurlaubs im Salzkammergut möchten wir vom Attersee durch die Burggrabenklamm zum Schwarzensee und auf dem gleichen Weg wieder zurück wandern. Wir treffen auf drahtseilgesicherte Passagen, wildromantische Landschaften, ein weitläufiges Moorgebiet, eine familiäre Einkehrmöglichkeit und schließlich den zwischen Attersee und Wolfgangsee liegenden Schwarzensee. Diese Wanderung wird auch im Rother Wanderführer Salzkammergut-West beschrieben. Die zurückgelegten 11,7km könnt Ihr der folgenden Karte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 835 m
Minimale Höhe: 519 m
Gesamtanstieg: 744 m
Gesamtabstieg: -721 m
Parken
Wir haben Glück und können noch auf einem der wenigen Parkplätze in Burgbachau, am südlichen Zipfel des Attersees, parken. Hier finden sich ein paar Parkbuchten direkt neben den Wegweisern zur Burggrabenklamm. Aufgrund der begrenzten Parkplätze empfiehlt sich eine frühe Anfahrt.
Ausschilderung
Eine Ausschilderung ist für diese Wanderung eigentlich nicht erforderlich, da die Orientierung recht einfach ist. Die wesentlichen Wegmarken sind aber ausgeschildert.
Durch die Burggrabenklamm
Von den Parkbuchten folgen wir der Ausschilderung zur Burggrabenklamm. Nach wenigen Schritten gelangen wir an eine Madonnenstatue.
Kurz bevor wir den Klausbach erreichen, biegen wir auf den nach rechts abzweigenden Pfad ab und beginnen nun in wenigen Serpentinen aufzusteigen.
Etwas später haben wir bereits einige Höhenmeter gut gemacht und können durch die Bäume auf den Attersee zurückblicken.
Auf einem malerischen Pfad, teilweise etwas ausgesetzt am Hang, wandern wir oberhalb des Klausbachs durch das eingeschnittene Tal der Burggrabenklamm.

An den ausgesetzten Stellen findet sich zumeist eine Sicherung mit einem Drahtseil. Unsere Kinder haben gerade deswegen richtig Spaß in diesem wunderschönen Abschnitt.
In diesem Abschnitt geleitet uns der Erzherzogin-Valerie-Weg durch die Burggrabenklamm.
An einer Stelle fließt ein kleines Rinnsal den Berg herunter und quert unseren Weg. Bei dieser Menge Wasser braucht man sich aber keine Sorgen um die trockenen Füße zu machen.
Wir treffen nun wieder auf den Klausbach unter uns und kommen diesem immer näher. Schließlich erblicken wir die Brücke, welche uns auf die andere Seite bringen wird.
Von dieser Brücke haben wir einen fantastischen Blick zurück auf den Klausbach und in das Tal. Dort ist gerade eine Gruppe in Neoprenanzügen durch den Bach bergab aufgebrochen. Sicherlich auch eine spannende Geschichte!
Aufstieg durch den Wald
Auf der anderen Seite angekommen haben wir den spektakulären Anteil durch die Burggrabenklamm hinter uns gebracht. Auf dem Wanderpfad geht es oberhalb des Klausbachs weiter.
Die Bewaldung nimmt jetzt etwas zu, von links kommt ein Bächlein den Berg herunter. Dieses Rinnsal ist allerdings schon deutlich breiter als das letzte. Deswegen gibt es an dieser Stelle auch eine Holzbrücke, die uns trocken hinüberbringt.
Unmittelbar danach gelangen wir an eine Schutzhütte. Neben dieser befindet sich die Magdalenenquelle. Hier ist der richtige Ort für unsere Jause und eine kleine Pause.
Nach dieser Stärkung können wir mit dem Aufstieg beginnen. In Serpentinen geht es jetzt durch den Wald ein ganzes Stück recht steil bergauf. Die Kinder machen aber super mit und so stehen wir schließlich oben am Bänkchen mit Blick auf den Attersee.
Hier haben wir den höchsten Punkt erreicht. Es geht jetzt nur noch wenige Meter durch den Wald, dann ändern sich auf einen Schlag Vegetation und Landschaft.
Im Moos
Wir haben nun die Hochfläche “Im Moos” erreicht und wandern ab jetzt auf einem breiten Schotterweg unweit des Moosbachs. Die Sonne zeigt, was sie kann und brennt uns erbarmungslos auf das Haupt. Bis zum Schwarzensee gibt es von nun an nur noch wenig Schatten.
Die Vegetation links und rechts des Weges deutet darauf hin, dass sich hier ein Moorgebiet befindet. Der dunkle Boden in einem Bächlein bestätigt diese Vermutung.
Mit den Kindern kommen wir in diesem Abschnitt nur langsam voran. Auf engen, ausgesetzten Pfaden brauchen sie nicht weiter motiviert zu werden. Auf diesem breiten, der Sonne ausgesetzten Schotterweg schon.
Nach geraumer Zeit passieren wir die nicht bewirtschaftete Moosalm zu unserer Linken.
Dafür kommen wir nur wenige Schritte später an die Gschwandtner Hütte. Das Angebot der kleinen Hütte und die Einkehr in familiärer Atmosphäre ist sehr zu empfehlen. Für uns kommt diese Stärkung gerade zur rechten Zeit.
In voller Sonne geht es auf dem Schotterweg weiter. Vom Weg aus blicken wir noch einmal zurück auf die Gschwandtner Hütte.
Wir queren in der Folge ein kleines Waldstück. Nachdem wir dieses wieder verlassen sind die Feuchtwiesen entlang des Weges verschwunden und haben einer landwirtschaftlich genutzten Wiesenfläche Platz gemacht.
An der nächsten Kreuzung haben wir schon fast den Schwarzensee erreicht. An dieser Stelle werden Radfahrer nach links geleitet. Wir folgen dem Wanderweg nach rechts.
Am Schwarzensee
Nur kurze Zeit später stehen wir am Ufer des Schwarzensees. Dieser liegt auf der Hochfläche zwischen Attersee und Wolfgangsee. Die Wege auf dieser Hochfläche werden von Wanderern und Radfahrern gut angenommen, während wir in der Burggrabenklamm nahezu alleine unterwegs waren.
Auch am Schwarzensee wandern wir auf einem breiten Schotterweg. Über den See hinweg blicken wir auf bewaldete Hügel.
Schließlich gelangen wir an eine Stelle mit Zugang zum Ufer. Dort machen wir Rast und blicken auf den Schwarzensee und seine tolle Färbung.

Das eigentliche Ziel der Wanderung liegt am Südende des Schwarzensees. Dort befinden sich noch weitere Einkehrmöglichkeiten. Obwohl es nicht mehr weit gewesen wäre, beschließen wir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit mit diesen Eindrücken umzukehren. Schließlich haben wir noch ausgesetzte Passagen bergab durch die Burggrabenklamm vor uns und möchten die Kinder nicht überfordern.
Rückweg
Wir wandern auf demselben Weg zurück. Entgegen aller Befürchtungen geht es recht zügig voran. Lediglich durch die Burggrabenklamm lassen wir uns Zeit. Die Kinder machen das trotz ihres Alters richtig gut. Manchmal darf man dem Nachwuchs tatsächlich deutlich mehr zutrauen. Als wir unten ankommen sind alle total stolz auf das heute Geleistete.
Wer möchte, der kann sich nun die Burggrabenklamm von unten anschauen. Dazu geht es auf der anderen Seite des Klausbachs auf Eisengittern in die Schlucht. Leider war dieser Weg zum Zeitpunkt unseres Besuchs behördlich gesperrt. Während unseres Aufstiegs auf dem Erzherzogin-Valerie-Weg konnten wir von oben außerdem beobachten, dass einige größere Steine auf die Eisengitter herabgefallen waren. Ein Betreten wäre derzeit in der Tat lebensgefährlich!
Einen kleinen Eindruck der Klamm bekommt man aber vom Ufer des Klausbachs. Von hier sind die ersten kleineren Kaskaden zu erkennen.
Impressionen vom Wegrand
Unmittelbar auf den Weg sind wir auf eine ganze Gruppe von Bläulingen gestoßen. Auf engstem Raum haben sich mehrere Exemplare zusammengefunden. Sicherlich hat sich an dieser Stelle eine Nahrungsquelle aufgetan.
Fazit
Dies war die sechste und letzte Wanderung während unseres Sommerurlaubs im Salzkammergut. Es war ein toller Abschluss mit vielen unterschiedlichen Eindrücken. Insbesondere der Erzherzogin-Valerie-Weg durch die Burggrabenklamm war echt beeindruckend und traumhaft. Die Passage durch die Wiesen auf der Hochfläche war auch schön, allerdings hat sich dieser Anteil für die Kinder etwas in die Länge gezogen. Sehr gut hat uns auch die familiäre Gschwandtner Hütte mit dem regionalen Angebot gefallen. Damit ist auch nicht weiter schlimm, dass ein Rundweg heute nicht möglich war. Wenn jetzt noch der Gitterweg in die Klamm geöffnet gewesen wäre…
Meine zusammenfassende Bewertung: