Genussvolle grosse Runde um die Villeseen (12,4km)
Heute zieht es uns wieder einmal in eine für uns bislang unbekannte Region, die Ville. Ostwärts von Liblar liegen jede Menge kleinerer Seen und Weiher, die auch gerne von Anglern genutzt werden. Hier möchten wir die erste im Rother Wanderführer Eifel vorgeschlagene Wanderung unternehmen. Diese führt uns um sechs Seen, ein Maar und einen Weiher. Die zurückgelegten 12,4km könnt Ihr der beigefügten Übersichtskarte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 221 m
Minimale Höhe: 139 m
Gesamtanstieg: 703 m
Gesamtabstieg: -696 m
Parken
Da wir plötzlich vor einer Straßensperrung stehen, parken wir am Bahnhof von Erftstadt-Liblar. Zum eigentlichen Ausgangspunkt der Wanderung, dem Parkplatz Donatussee, ist es von hier aus nicht weit.
Bitte beachten: Im Gegensatz zu der Beschreibung im Rother Wanderführer Eifel befindet sich dieser aber nicht im Schluchtweg, sondern im Schlunkweg!
Ausschilderung
Auf diesem Weg erfolgt keine Ausschilderung. Ich möchte explizit auf die hervorragende Wegbeschreibung im ohnehin großartigen Rother Wanderführer Eifel (Tour 1) verweisen. Mit Hilfe dieser Beschreibung kann man sich nicht verlaufen.
Um den Donatussee
Vom Parkplatz Donatussee wandern wir auf einem weichen Waldweg in Richtung Donatussee. Die erste Abzweigung biegen wir nach rechts ab.
Beginnend an einem Anstieg treffen wir kurz vor dem Donatussee auf einen urwüchsigen Wald. Eine tolle Kulisse!
Nun haben wir den Donatussee erreicht, der sich auf unserer rechten Seite befindet. Zunächst verdecken die Bäume noch den Blick auf den See.
Es gibt aber einige Anglerpfade, die in diesem Abschnitt etwas steiler zum See hinabführen. Von hier unten bekommt man natürlich einen intensiveren Eindruck der Landschaft.
Am nördlichsten Zipfel des Donatussees gibt es auch für weniger mutige Wanderer die Möglichkeit ans Wasser zu gelangen. Dort wartet auch eine kleine Bank auf Rastende.
In der Folge gibt es nun immer wieder die Möglichkeit ans Ufer des Donatussees zu kommen. Dabei bietet sich natürlich jedes Mal eine andere Perspektive auf den See.
Im Südwesten verlassen wir den Donatussee. An einer Kreuzung halten wir uns nach links und wandern zum Zwillingssee.
Am Zwillingssee vorbei
Wir halten uns links, dann gleich wieder rechts und wandern auf einem befestigten Weg ein kurzes Stück bergauf.
Am Ende des kurzen Anstiegs wartet auf der linken Seite die Zwillingsseehütte.
Auf der rechten Seite befindet sich der Zwillingssee. Diesen nehmen wir durch die Bäume aber nicht wirklich wahr. So wandern wir geradeaus weiter zum Villenhofer Maar.
Um das Villenhofer Maar herum
Vom Weg aus kommen wir an einer Stelle direkt ans Ufer und blicken auf das Gewässer. Langsam aber stetig kommt ein Schwan bis auf einen Meter an uns heran und beäugt uns neugierig. Auf der gegenüberliegenden Uferseite sind die beiden Anglerstege zu erkennen. Bei derart traumhaften Standorten könnte man sich auch gut an dieses Hobby gewöhnen!
Wir machen uns nun auf den Weg zu diesen Anglerstegen. Dazu wandern wir den kurzen Weg um das Villenhofer Maar herum indem wir zweimal links abbiegen. Kurze Zeit später stehen wir vor dem ersten Steg und blicken auf das ruhige Wasser.
Im Uferbereich auf dieser Seite des Villenhofer Maars wachsen teilweise flächendeckend Seerosen. Ein toller Anblick.
Um den Entenweiher zum Huttanusplatz
Wir nehmen den zwischen beiden Stegen nach rechts abzeigenden Waldweg.
Am Ende dieses Weges biegen wir nach rechts ab. In der Folge wandern wir um den Entenweiher herum. Von diesem können wir aber lediglich am südlichsten Punkt einen kleinen Ausschnitt erhaschen.
An der nächsten Kreuzung biegen wir nach links ab und wandern zu einer Kreuzung mit Bank, an welcher wir wiederum nach links abbiegen.
Diesem Weg geradeaus folgend kommen wir an den Huttanusplatz mit der gleichnamigen Hütte.
Am Ostufer des Untersees
Nun wandern wir weiter in Richtung Untersee. Unweit des Huttanusplatzes queren wir eine Lichtung, auf welcher Akeleien in allen Farbnuancen blühen. Im Hintergrund stehen die Robinien in voller Blüte.
Am anderen Ende der Lichtung treffen wir auf eine schön in die Landschaft passende Hütte.
Weiter geht es auf dem Waldweg, der uns unter den großen Robinien hindurchführt. Diese ursprünglich nicht in Deutschland heimische Baumart begleitet uns heute den gesamten Tag lang.
So gelangen wir schließlich an den Uferbereich des Untersees. Durch die Bäume hindurch können wir das Wasser erahnen.
Auf Anglerpfaden bietet sich nun im Abstand von einigen Metern immer wieder die Möglichkeit, an das Ufer zu gelangen. Streckenweise haben sich in manchen dieser Ausbuchtungen Angler häuslich eingerichtet.
An seinem nördlichsten Punkt verlassen wir den vorübergehend Untersee für einen Abstecher zum Franziskussee.
Franziskussee-Umrundung
Nach dem Verlassen des Untersees kommen wir über mehrere Kreuzungen auf den Zuweg zum Franziskussee. Auch hier werden wir wieder von blühenden Robinien begleitet.
Einem schmalen Pfad folgend gelangen wir an den Uferbereich des Franziskussees. Hier macht ein Schild “Naturschutzgebiet” auf den naturschutzrechtlichen Status aufmerksam. Dies sollte insbesondere auch von Hundebesitzern respektiert werden, da gerade im Frühjahr viele Wasservögel brüten und dabei nicht gestört werden dürfen! Leider treffe ich viel zu häufig auf schwarze Schafe. Ein Haustierfreund ist eben nicht immer ein bewusst agierender Naturfreund.
In einiger Entfernung zum Ufer sind zwei kleine Inseln zu erkennen. Auf diesen hat sich eine Kolonie lautstarker Sturmmöwen (Larus canus) niedergelassen. Von mehreren nun folgenden Punkten aus haben wir eine recht gute Sicht auf die beiden Inseln. Dabei beobachten wir auch Haubentaucher (Podiceps cristatus) und eine Familie Kanadagänse (Branta canadensis) in deren Umfeld.
Auf den Inseln im Franziskussee befinden sich eine lautstarke Kolonie von Sturmmöwen (Larus canus)
Ein Haubentaucher (Podiceps cristatus) passiert die Insel mit der Sturmmöwenkolonie
Eine Familie Kanadagänse (Branta canadensis) steuert auf die Sturmmöwenkolonie zu
Ein schmaler Wanderpfad führt uns an dieser Stelle recht nah am Wasser entlang.
Auf der Westseite besteht die Möglichkeit, einem weiteren Anglerpfad zu mehreren Punkten an das Ufer zu folgen. Von hier aus ergeben sich noch einmal einige unterschiedliche Perspektiven auf den Franziskussee und dessen Inseln.
Von mehreren Anglerpunkten aus blicken wir auf die Inseln im Franziskussee
Wir fahren fort mit der Umrundung des Untersees
Danach entfernt sich der Weg immer mehr vom Uferbereich. An einer Kreuzung treffen wir auf eine Schutzhütte. Wir biegen hier links ab, schließen den Kreis um den Franziskussee und wandern den vorhin genutzten Zuweg wieder zurück.
Rückweg über Unter-, Mittel- und Obersee
Am Untersee angekommen folgen wir dem Uferweg nach rechts.
So passieren wir den mit Abstand größten See dieses Gewässertrios. Direkt im Anschluss erwartet uns der Mittelsee. Von diesem nehmen wir aber nur einen kleinen Ausschnitt wahr.
Der Weg führt uns schließlich zum letzten der drei Seen, dem Obersee. Hier bietet sich noch eine abschließende Rastmöglichkeit mit Blick auf den See.
Der Weg verlässt nunmehr die Gewässerwelt der Ville. Wir wandern noch einmal leicht bergauf durch einen herrlich urigen Robinienwald hindurch.
So kommen wir wieder auf den Weg zum Parkplatz Donatussee und erreichen diesen nach einem langen Tag mit vielen tollen Naturerlebnissen.
Impressionen vom Wegesrand
Die eindrucksvollsten Beobachtungen konnten wir heute im Bereich des Franziskussees machen. In der Sturmmöwenkolonie war immer hektische Betriebsamkeit. Auch einige andere Wasserbewohner haben sich dieses Spektakel aus der Nähe angeschaut. Im Untersee konnten wir noch einen Haubentaucher (Podiceps cristatus) beobachten, der zwei Küken auf dem Rücken spazierengetragen hat.
Ein Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) ruht auf unserem Wanderweg
Im Untersee schwimmt ein Haubentaucher (Podiceps cristatus) mit Nachwuchs auf dem Rücken
Ein nicht weiter bestimmter Angehöriger des Wasserfroschkomplexes mit Fliege auf dem Auge
Fazit
Heute haben wir einen sehr langen Tag in der Natur verbracht. Das lag nicht nur an der Wegstrecke, die mit allen Abwandlungen und Ausflügen bei 14km lag. Wir haben uns auch richtig viel Zeit für die tollen Beobachtungsmöglichkeiten genommen. Die Highlights dieser Wanderung sehe ich beim Franziskussee, beim Villenhofer Maar sowie bei den immer wieder auftretenden, wunderschönen Robinienwäldern. Die standen dann auch noch in voller Blüte! Für mich ist diese Tour der Beweis dafür, dass es schöne Wanderungen nicht nur in hügelig-bergiger Umgebung gibt. Ich fand den heutigen Tag sehr schön und interessant! Daher eine ganz klare Empfehlung!
Meine zusammenfassende Bewertung: