Auf der Geisterbusch-Tour in der Wahner Heide (6,9km)
Die Wahner Heide ist weithin bekannt für den Artenreichtum, den sie beheimatet. Zehn verschiedene Wandertouren sind ausgeschildert und werden von offizieller Seite zum Erkunden dieses Habitats vorgeschlagen. Heute nehmen wir uns die Geisterbusch-Tour vor, welche angeblich besonders für vogelkundlich ambitionierte Wanderer interessant ist. Die von uns zurückgelegten 6,9km könnt Ihr der beigefügten Übersichtskarte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 174 m
Minimale Höhe: 109 m
Gesamtanstieg: 335 m
Gesamtabstieg: -319 m
Karte: Gaasterland-Verlag, Bündnis Heideterrasse, Wahner Heide, 1:12.500
Die Wanderkarte sowie der passende Natur- und Kulturführer Wahner Heide können über den Buchhandel bezogen werden.
Die Ausschläge im Höhenprofil sind sicherlich nicht realistisch, sondern auf die Ungenauigkeit des GPS-Loggers in bewaldeten Gebieten zurückzuführen.
Parken
Wir parken kostenfrei am Heideportal Turmhof. Dort stehen in begrenzter Anzahl Parkplätze für Besucher und Wanderer zur Verfügung.
Ausschilderung
Heute folgen wir während der gesamten Wanderung dem auf einem Ast sitzenden, gelben Vogel.
Vom Turmhof zum Kalmusweiher
Wer möchte, der kann sich vor der Wanderung erst einmal am Heideportal Turmhof umsehen. Im Hofladen können regionale Produkte oder in der kleinen Heidebibliothek eine Auswahl an Literatur erworben werden. Ansonsten kann man sich auch über aktuelle Vorhaben informieren. Prospektmaterial liegt hierzu aus.
Vom Turmhof biegen wir nach rechts ab und wandern der Straße entlang durch die Ausläufer des Wohngebietes.
In den Pestalozziweg biegen wir nach links ab. Von der Wiese an der Ecke kommen einige Schafe auf uns zu und beäugen uns neugierig.
Wir verlassen das Wohngebiet und kommen in den Wald.
Wir folgen der Straße bis zum Beginn des Kalmusweihers. Dort biegen wir nach rechts auf einen Waldweg ab.
Wald, Weiden und Geisterbusch
Der Weg verläuft zunächst parallel zum Kalmusweiher. Dieser ist streckenweise auf der rechten Seite hinter einem Maschendrahtzaun zu erkennen.
Wir folgen der Ausschilderung weiterhin auf dem Pestalozziweg nach links. Nach wenigen Metern kommen wir an die Ehrenanlage Kalmusweiher, welche den in der unmittelbaren Umgebung verstorbenen osteuropäischen Kriegsgefangenen gewidmet ist.
Ein kurzes Stück des Weges weiter treffen wir auf eine Herde Schafe, welche linker Hand unter den Bäumen Schatten suchen.
Weiter geht es auf dem Pestalozziweg. Auch auf unserer rechten Seite befinden sich nun Weiden.
Etwas weiter treffen wir auf einen querliegenden Baumstamm, der hervorragend als Sitzmöglichkeit herhalten kann. Dies ist gleichzeitig die einzige Bank, die wir entlang des Weges antreffen.
An der nächsten Kreuzung verlassen wir den Pestalozziweg und biegen nach links in den Wolfsweg ein. Auf unserer rechten Seite haben es sich Kühe unter den Bäumen bequem gemacht.
Nach wenigen Schritten stehen wir an der nächsten Kreuzung. Geradeaus blicken wir auf das Stückchen Gelände, das Geisterbusch genannt wird. Der nach links abzweigende Weg wird von einigen Beobachtern genutzt, die ihre Spektive in Richtung der massenweise im Geisterbusch wachsenden Ginsterbüsche gerichtet haben. Ob die allerdings die gefiederten Vögel im Geisterbusch oder die stählernen Vögel auf dem dahinter liegenden Flughafen Köln/Bonn beobachteten, vermag ich nicht zu sagen. Die im Kultur- und Naturführer angekündigte ornithologische Vielfalt konnten wir als einfache Wanderer ohne größere technische Hilfsmittel während unseres kurzen Aufenthaltes jedenfalls weder beobachten noch erahnen.
Wir halten uns an der Kreuzung leicht rechts und folgen weiterhin dem Wolfsweg. Auf unserer rechten Seite ruhen Grautiere im Schatten.
Auf einem von Bäumen gesäumten Schotterweg geht es weiter. Auf unserer linken Seite befindet sich weiterhin der Geisterbusch.
Die Bäume, die sich auf den Weiden befinden, sind von den Weidetieren im unteren Bereich komplett von Zweigen und Blättern befreit. Diese Wuchsformen werden auch als Hutebäume bezeichnet.
Wir betreten wieder ein Waldstück. Kurze Zeit später stehen wir an der viel und schnell befahrenen Alten Kölner Straße. Schnellen Schrittes überqueren wir diese und setzen den Weg im Wald auf der gegenüberliegenden Seite fort.
Kurze Zeit später stehen wir an einem Zaun. Hinter diesem befindet sich der Flughafen Köln/Bonn. Dort halten wir uns nach links und wandern für einige Meter auf dem Trampelpfad am Zaun entlang. Aufgrund der Vegetation auf dem Flughafengelände bekommen wir aber nur einen kleinen Eindruck vom Geschehen hinter dem Zaun.
Dann leitet uns der Wegweiser auch schon wieder nach links in den Wald hinein. Ab jetzt sind wir sozusagen auf dem Rückweg. Dazu geht es zunächst ein kleines Stück durch den Wald, über die Alte Kölner Straße und auf dem Brandweg wieder in den Wald hinein.
Der Wald lichtet sich wieder etwas. Am Wegrand entdecke ich einen bizarren Baum.
Am Ende des Geisterbusches stehen wieder einige Vogelbeobachter mit Spektiven. Auf dem Brandweg geht es weiter an einer Massenpopulation an Ginster vorbei.
An der nächsten Wegekreuzung wandern wir geradeaus auf den Parkplatz.
Rückweg
Nun haben wir das Naturschutzgebiet verlassen und wandern auf der asphaltierten Brandner Straße weiter. Zu Beginn des Wohngebietes wartet die Gaststätte Bambi mit ihrem Biergarten auf hungrige oder durstige Gäste.
Weiter geht es die letzten Meter entlang der Brandner Straße durch das Wohngebiet. Nach einer Weide biegen wir in die Straße Kammerbroich ein und gelangen so nach wenigen Schritten zurück zum Heideportal Turmhof.
Fazit
Dies war unser erster Ausflug in die Wahner Heide. Sicherlich sind wir beim Wandern hügeligem Gelände eher zugetan als flachem. Das ist aber eigentlich auch noch kein Problem, solange am Wegrand genügend krabbelt, fliegt oder wächst. Trotz der angekündigten Artenvielfalt gab es diesbezüglich heute aber sehr wenig zu sehen. Die durchwanderte Landschaft ist sicherlich sehr schön und sehenswert, für die Kinder hat sich die kurze Strecke aufgrund der ausgebliebenen Beobachtungen aber doch gezogen. Außerdem ging es ein doch beträchtliches Stück des Weges entlang einer asphaltierten und befahrenen Straße jeweils am Anfang und Ende des Weges durch ein Wohngebiet. Daher spreche ich nur eine eingeschränkte Empfehlung für diese Wanderung aus.
Meine zusammenfassende Bewertung: