Um den Laacher See und zum Lydiaturm (9,9km)
Über eine Umrundung des Laacher Sees haben wir schon das ein oder andere Mal nachgedacht. Eine Gelegenheit hat sich bislang nicht geboten. Heute boten sich der strahlende Sonnenschein und die winterlichen Temperaturen geradezu für diese Wanderung an. Darüber hinaus nehmen wir uns einen Abstecher zum Lydiaturm vor, von dem aus sich ein toller Blick auf den Laacher See bieten soll. Diese Wanderung findet Ihr auch detailliert im Rother Wanderführer Eifel beschrieben. Die ca. 9,9km lange Wanderung könnt Ihr aus der folgenden Übersichtskarte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 427 m
Minimale Höhe: 320 m
Gesamtanstieg: 395 m
Gesamtabstieg: -393 m
Karte: Eifelverein Wanderkarte Nr. 32, Osteifel, 1:25.000
Parken
Gegen einen kleinen Obulus von 2€ dürfen wir unser Auto auf dem Parkplatz der Bastei Maria Laach parken. Am Morgen sind auch noch viele Parkplätze frei. Als wir am Ende unserer Wanderung zurückkehren, sind freie Plätze allerdings sehr begehrt. Es empfiehlt sich also, diese Wanderung nicht allzu spät anzugehen.
Am Laacher See entlang zum Blockhaus
Wir beginnen unsere Rundwanderung also am Parkplatz der Abtei Maria Laach. Wir folgen der Ausschilderung zum Laacher See oder einfach nur der Masse der Menschen. Für ein paar Schritte flanieren wir zwischen Feldern hindurch.
Dann erreichen wir zwar den Laacher See, erkennen aber durch die Bäume hindurch noch nicht allzuviel davon. Erst als sich an einem Steg der Blick weitet, erblicken wir den Weg, der heute vor uns liegt, und den Laacher See, der dazwischen liegt.
Bevor wir nun auf dem eigentlichen Rundweg weiterwandern, erhaschen wir einen letzten Blick auf die Abtei Maria Laach. Das ist auch gut so, denn heute ist zwar ein sonniger, aber auch ein eher trüber Tag. Das folgende Bild war also der einzig klare Blick auf die Abtei, den wir heute genießen durften.
Dann geht es auf einem wunderschönen, von Bäumen umsäumten Wanderpfad weiter. Trotz des Sonnenscheins ist der Boden wegen der kühlen Temperaturen tief gefroren. Der Laacher See ruht friedlich zu unserer Rechten.
Der Wanderpfad führt uns über zwei kleinere Brücken. Insbesondere am Wegrand treffen wir immer wieder auf größere vereiste Stellen.
Dann erreichen wir eine Entspannungsliege, die gerade von der Sonne angestrahlt wird. Von hier aus kann man bequem dem munteren Treiben der Wasservögel zuschauen.
Weiter entlang des Weges treffen wir auf den zweiten größeren Parkplatz. Hier findet sich auch ein Minigolf-Platz, der zum Camping Laacher See gehört. Dieser Campingplatz befindet sich nun zwischen uns und dem Laacher See. In Kürze erreichen wir das Blockhaus Laacher See. Wer möchte, der kann hier einkehren. Wir sind aber gerade erst losgelaufen und erreichen das Blockhaus außerhalb der Öffnungszeiten. Wir wandern also weiter am Zaun des Campingplatzes entlang, bis ein Weg nach links steil bergauf abzweigt.
Abstecher zum Lydiaturm
An dieser Stelle beginnen wir unseren Abstecher zum Lydiaturm. Der Weg ist zunächst kein Eyecatcher. Augenscheinlich waren vor kurzem schwere Maschinen am Werk und haben einen tiefen Eindruck hinterlassen. Glücklicherweise ist der Untergrund gefroren, so dass diese Passage nicht zur Schlammschlacht ausartet.
Wenig später kommen wir oben an und erkennen auf der anderen Straßenseite das Restaurant Waldfrieden. Hier bietet sich dem hungrigen Wanderer schon die nächste Chance zur Einkehr.
Rechts hinter dem Restaurant geht unser Weg weiter. Schon bald erkennen wir den Lydiaturm durch die kahlen Bäume.
Nun geht es die Treppenstufen hinauf. Oben auf den Turm wurde ein Aufsatz gebaut, um weiterhin über die Bäume blicken zu können. Von hier oben haben wir einen fantastischen Blick über den Laacher See. Bei klarer Sicht wäre sicherlich weit mehr möglich gewesen. Nichtsdestotrotz lohnt dieser kleine Abstecher auf den Lydiaturm definitiv!
Nachdem wir ausgiebig die Sicht genossen haben, halten wir am Fusse des Turms die Mittagsrast. Frisch gestärkt wandern wir nun auf einem anderen Pfad wieder bergab, zurück zum Laacher See.
Zu den Mofetten am Laacher See
Als wir wieder auf den Laacher See treffen, liegt der Campingplatz hinter uns. Ab hier beginnt ein Abschnitt, wo ein traumhafter Pfad direkt am Seeufer entlang verläuft.
Immer wieder treffen wir hier auf interessante Bäume. Direkt am Ufer wachsende sind diese Wind und Wasser derart ausgesetzt, dass die Wurzeln nicht genügend Anker bieten konnten.
Da die Sonne im Winter recht tief steht, bieten sich vom Ufer aus auch tolle Perspektiven gegen die Sonne. Diese lässt die Oberfläche des Laacher Sees förmlich schillern.
Nun sind wir endlich dort angekommen, wonach die Kinder den ganzen Tag fragen. Am Ostufer des Sees finden sich die sogenannten Mofetten. Hier steigt stetig Kohlenstoffdioxid in Blubberblasen an die Wasseroberfläche. Eine faszinierends Naturphänomen, das als Begleiterscheinung von Vulkanismus auftritt.
Für Jung und Alt war diese Beobachtung, die an mehreren Stellen am Ostufer des Laacher Sees zu bestaunen ist, sehr spannend. Jetzt haben wir ca. zwei Drittel des Tagespensums absolviert.
Rückweg zum Parkplatz
Zunächst geht es am Seeufer entlang weiter. Dieser Bereich des Sees bekommt offensichtlich wenig Sonne zu sehen. Deswegen ist die Wasseroberfläche gefroren. Das im Wasser vereiste Schilf bildet dabei interessante Formationen.
Streckenweise liegen auch Baumstämme oder größere Äste im See. Hier lassen sich malerische winterliche Seelandschaften bestaunen.
Auch landseitig sieht es an dieser Stelle nicht anders aus, unser Weg ist ebenso vereist wie die Wasseroberfläche. Es besteht eine gewisse Rutschgefahr, was aber für die Kinder umso spannender ist.
Nach einer kleinen Kraxelei stossen wir auf eine kleine Landzunge im Laacher See. Von dort haben wir letztmalig ein schönen Blick auf das Gewässer.
Nun verlässt unser Weg das Ufer des Laacher Sees. Weiter geht es etwas weiter landeinwärts.
Etwas später müssten wir gemäß der Routenbeschreibung eigentlich auf einen Wiesenweg nach rechts abbiegen. Dieser war aber den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt und ist dementsprechend matschig. Wir entschließen uns, diesen Weg nicht zu nutzen.
Stattdessen wandern wir auf einem asphaltierten Weg weiter, der nur wenige Meter parallel daneben verläuft. Inzwischen können wir den Laacher See nur noch in der Ferne, hinter einer Baumreihe bestehend aus Pappeln, erkennen.
Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Parkplatz. Durch die am Wegrand wachsenden Büsche erkennen wir in der Ferne schon wieder die Abtei Maria Laach.
Die letzten Meter bis zum Parkplatz müssen wir schließlich auf dem Fußgängerweg an der vielbefahrenen Landstraße entlang laufen. Ein kleiner Wermutstropfen auf einen ansonsten wunderbaren Winterwandertag!
Fazit
Viel zu lange haben wir diese Wanderung aufgeschoben. Dafür haben wir heute einen wunderschönen, sonnigen Wintertag erleben dürfen. Mit kleinen Abstrichen war der Weg heute wunderschön. Immer wieder gab es fantastische Blicke auf den Laacher See. Die Sonne und das Eis haben das Ihrige dazu getan. Das lockt natürlich auch ganze Scharen aus ihren Hütten und auch an den Laacher See. Einen einsamen Tag in malerischer Einöde wird man hier vergeblich suchen, dafür ist dieses Ausflugsziel schlichtweg zu bekannt. Wer das im Hinterkopf hat, der wird vom Laacher See und dieser Rundwanderung sicherlich begeistert sein!
Meine zusammenfassende Bewertung:
Sehr schöner Bericht 🙂
Aber es ist nicht mehr schön am See. Zu viele Menschen.
Als Kind war ich in meiner Freizeit nur am See zu finden, heute fahre ich nach Mecklenburg um mal Ruhe an einem See zu haben. Menschenmassen überrennen die ganze Gegend, Autos Parken von Maria Laach bis Wassenach die Straße zu und Natur, Tiere und das Gewässer finden keine Ruhe mehr. Die vielen Menschen lassen ihren Müll überall im Wald liegen und trampeln auf der schönen Natur rum. Im Sommer ist trotz Campingplatz mit Badestelle die völlig überlaufen ist auch der ganze Wald am See entlang mit Menschen mit Luftmatratzen belagert. Ein trauriges Bild, das so nicht weitergehen kann.
Als Einheimischer mit Hund, der sich auch mal gerne abkühlen würde wird man auch noch beschimpft.
Und das soll der beliebteste See in Deutschland sein ?? Danke an die vielen Touristen die die Schönheit und die Ruhe die der See und Umgebung einst hatte zu Nichte machen. Und Danke an die die damit ihr Geld verdienen, wo das Geld wichtiger ist als die Natur, die solche Menschenmengen wirklich nicht braucht.
Hallo Heike,
vielen lieben Dank für Deinen ausführlichen und leider ernüchternden Kommentar. Auf Deine Kernaussage habe ich in meinem Fazit ja auch hingewiesen, wenngleich nicht in dieser Deutlichkeit. Diesbezüglich dürftest Du auch über die deutlich ausgeprägteren Erfahrungswerte verfügen. Mir fehlt da der Vergleich.
Ich bin auch ein Mensch, der Natur und bisweilen auch Abgeschiedenheit sucht und braucht. Ich komme erst zurück aus dem Salzkammergut, wo der von Dir erwähnte Ausverkauf insbesondere in Hallstatt unglaublich deutlich zu Tage tritt. Hier wird alles dem Kommerz untergeordnet, der Ort total überrannt. Derartige Orte verursachen mir körperliche Schmerzen. Mit den verbleibenden Anwohnern kann man nur noch Mitleid haben.
Dazu fällt mir auf, dass die Menschen im Allgemeinen immer rücksichtsloser werden. Keiner hält sich mehr an Regeln, die ohnehin viel zu wenig kontrolliert werden. Die von Dir beschriebenen Müllberge sind eine Ausprägung davon.
Leider muss ich Dir in Gänze zustimmen. Und leider sehe ich auch keinen Lichtblick am Horizont. Hierfür fehlen mir Fantasie und Optimismus.
Liebe Grüße,
Andreas