Über Weiherkopf und Großen Ochsenkopf (5,9km)
Unsere heutige leichte Familienwanderungen führt gleich über zwei Gipfel der Allgäuer Alpen, den Weiherkopf und den Großen Ochsenkopf. Wir starten und enden an der Bergstation der Hörnerbahn bei Bolsterlang. Neben den beiden Gipfeln und der entsprechenden Aussicht erwarten uns noch ein alpines Moorgebiet sowie eine Einkehrmöglichkeit. Die 5,9km lange Tour könnt Ihr der folgenden Karte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 1720 m
Minimale Höhe: 1534 m
Gesamtanstieg: 410 m
Gesamtabstieg: -402 m
Parken
An der Talstation der Hörnerbahn stehen Parkplätze in ausreichender Anzahl zur Verfügung.
Auf den Weiherkopf
Das Wetter ist unbeständig, der Himmel bewölkt und es ist nicht gerade sommerlich warm. Dennoch sind wir voller Hoffnung, einen tollen Tag in den Allgäuer Alpen zu verbringen.
Nach der Anreise über Bolsterlang stellen wir unser Auto an der Talstation der Hörnerbahn ab. Da außer uns nur wenig Hartgesottene unterwegs sind, müssen wir uns nicht anstellen. Kurze Zeit später sitzen wir in der Sechser-Gondel und gleiten langsam den Berg hinauf.
Oben angekommen legen wir ein zusätzliches Jäckchen an. Es ist doch recht schattig und zugig. Aber die zu erwartende Bewegung wirds richten.
Von der Bergstation wandern wir, wie auch nicht anders möglich, auf dem Schotterweg gerade aus. An der nahe gelegenen ersten Kreuzung nehmen wir den nach halb rechts verlaufenden Weg bergauf.
Auf diesem Schotterweg geht es nun einen kurzen aber knackigen Anstieg bergauf. Dieser Weg ist an sich nicht gerade spektakular, insbesondere für die Kinder. An der Abzweigung recht weit oben halten wir uns nach rechts in Richtung Weiherkopf. Nach einigen Schweißtropfen erreichen wir den Gipfel.
Grundsätzlich sollte man von hier einen fantastischen Blick genießen. Heute machen uns die dichten Wolken diesbezüglich leider einen kleinen Strich durch die Rechnung. Fotografisch gesehen sind dunkle Wolken hingegen meistens attraktiver als ein in langweiligem Blau gehaltener Himmel.
Auf dem Weiherkopf findet sich auch ein Gipfelkreuz. Hier machen wir eine Pause und erholen uns von dem kurzen, aber für die Kinder anstrengenden Stück.
Vom Weiherkopf auf den Großen Ochsenkopf
Zunächst müssen wir wenige Meter bis zur letzten Abzweigung zurückwandern. Hier folgen wir der Beschilderung in Richtung Großer Ochsenkopf nach halb rechts. Anfangs geht es recht steil bergab auf einem tollen Waldpfad, der voller Wurzeln ist. Wir müssen gut aufpassen, da diese feucht und rutschig sind.
Immer wieder geben die Bäume den Blick auf die Umgebung frei. So erblicken wir auf der gegenüber liegenden Seite den Wannenkopf. Wenige Meter unter uns verläuft unser Rückweg.
Wir passieren eine Stelle mit jeder Menge Heidelbeersträuchern. Da die schmackhaften Beeren bereits reif sind, ist für ein paar Augenblicke eine Pause aus kulinarischen Gründen angesagt.
Inzwischen ist der Himmel etwas aufgerissen, das Blau kommt etwas durch und die Sonne zeigt sich sogar ein wenig. Damit haben wir inzwischen eine deutlich bessere Aussicht als zu Beginn des Tages.
Unser Pfad verläuft traumhaft vorbei an urigen Bäumen, ab und zu wird es auch ein wenig steiniger. Immer wieder geht es auf und ab.
Dann kommt plötzlich das erste Mal der grüne Gipfel des Großen Ochsenkopfes ins Bild. Damit haben wir unser Zwischenziel nun klar vor Augen.
Zunächst geht es aber erst einmal ein kurzes Stück bergab. Wir verlassen den Nadelwald und stehen vor dem finalen Anstieg auf den Großen Ochsenkopf. Dort geht es gemächlich einen schmalen Wiesenpfad bergauf. Inzwischen ist es sogar richtig warm geworden. Wie sich das Wetter an einem Tag in den Bergen doch ändern kann.
Die Kinder haben sich ein wahres Rennen geliefert, um vor Papa auf dem Gipfel zu sein. Das haben sie schließlich mit deutlichem Abstand auch geschafft. Als ich oben ankomme, hat die Familie unter dem Gipfelkreuz schon das Mittagessen bereitet. Von hier oben bietet sich in alle Richtungen eine fantastische Aussicht.
Im Bild unten sehen wir linker Hand den Weg, der uns nach oben geführt hat. Dahinter erkennen wir den bewaldeten Weiherkopf, rechts daneben befindet sich die Bergstation der Hörnerbahn. Der bewaldete Hügel direkt rechts neben der Bergstation ist das Bolsterlanger Horn. In der Mitte sehen wir den Wannenkopf. Am rechten Bildrand ist ein Wegweiser zu erkennen, hier wird unser Weg nach dem Mittagessen weiter verlaufen.
Wir werden von den nächsten Wanderern unter dem Gipfelkreuz abgelöst und machen uns wieder auf den Weg.
Abstieg zum Berghaus Schwaben
Wer am Gipfelkreuz steht, für den geht es zumeist wieder bergab. So auch in diesem Fall. Nach einem kurzen Abstieg durchqueren wir ein kleines alpines Moorgebiet. Auch das Wollgras ist hier zu finden.
Glücklicherweise haben wir ordentliche Wanderschuhe an. Durch die Regenfälle der letzten Tage gab es schon die ein oder andere versteckte Möglichkeit für nasse Füsse. Nach dem kleinen Moor geht es wieder bergab.
Wir erreichen ein weiteres Feuchtgebiet. Dieses Mal hilft uns ein hölzerner Steg, um trockenen Fusses durchzukommen. Gleich nach dem Steg biegen wir links ab, um zwischen den Fichten in der linken Hälfte des Bildes bergab zu steigen.
Auf dem Weg nach unten passieren wir einen Aussichtspunkt mit einer Bank. Dahinter ist von links nach rechts aufsteigend der Weg auf das Riedberger Horn zu sehen, den wir vor wenigen Tagen bergab gewandert sind. Wer etwas weiter wandern möchte, der kann diesen kurzen Rundweg auch um das Riedberger Horn erweitern.
Nach kurzem Abstieg stoßen wir auf einen Schotterweg. Dieser Weg, dem wir nach links folgen, bringt uns direkt zum Berghaus Schwaben.
Schon auf dem Weg zeigt sich das Berghaus Schwaben immer wieder einmal zwischen den Bäumen.
Es dauert aber auch nicht allzu lange und schon stehen wir vor dem Berghaus Schwaben. Das Wetter ist wieder schlechter geworden, der Himmel ist wieder vollständig mit Wolken bedeckt.
Höchste Zeit also, um einzukehren. Leider können wir die schöne Sonnenterrasse wetterbedingt nicht nutzen. So betreten wir das gemütliche Innere. Es ist Zeit für eine Stärkung, die Kinder bekommen auch noch einen Stempel in ihr Wanderbuch.
Rückweg zur Bergstation der Hörnerbahn
Als wir das Berghaus Schwaben wieder verlassen hat sich das Wetter weiter verschlechtert. Nach wenigen Metern überrascht uns ein stärkerer Regenschauer. Frei nach Murphys Gesetz hört es just in dem Moment auf zu regnen, als wir alle den Regenschutz angelegt haben. Wir wandern nun auf einem schmalen Waldpfad über Stock und Stein in Richtung Bergstation.
Unweit unter uns erblicken wir die Alpe Hinteregg. Auch diese Möglichkeit zur Einkehr läßt sich leicht in unsere heutige Wanderung einbinden.
Unser schmaler Waldpfad stößt im Folgenden auf einen asphaltierten Weg. Diesem folgen wir geradeaus in Richtung Bergstation.
Diese Passage hatten wir zuvor bereits von oben gesehen. Das letzte Stück wandern wir nun immer geradeaus. In der Mitte des Bildes unten erkennen wir vor dem bewaldeten Hügel, dem Bolsterlanger Horn, die Bergstation.
An der Bergstation bereitet sich gerade eine Gruppe auf die Abfahrt zur Talstation mit den Mountain Carts vor. Sicherlich ein Riesenspaß, aber uns ist das heute dann doch ein wenig zu naß. Ungeachtet dessen ist das sicherlich eine tolle Ergänzung zu dieser Wanderung. Wir nehmen also die Gondel wieder nach unten und beobachten die rasante Abfahrt der Mountain Carts von oben.
Impressionen vom Wegesrand
Trotz des wechselhaften Wetters haben wir auch ein paar Insekten gesehen. Gleich zwei Arten hatte ich zuvor noch nicht vor die Linse bekommen, nämlich den minzgrünen Zweibindigen Nadelwaldspanner (Hylaea fasciaria) und die Rotbeinige Baumwanze (Pentatoma rufipes).
Der Blütenstand einer Gewöhnlichen Goldrute (Solidago virgaurea)
Eine blühende Gewöhnliche Goldrute (Solidago virgaurea)
Ein noch recht frisches Exemplar eines Zweibindigen Nadelwald-Spanners (Hylaea fasciaria)
Diese Rotbeinige Baumwanze (Pentatoma rufipes) hat es sich auf einer Heidelbeere bequem gemacht
Die Großblättrige Schafgarbe (Achillea macrophylla) ist eine verbreitete Alpenpflanze
Bei diesem kleinen Kerlchen handelt es sich um einen Gartenlaubkäfer (Phyllopertha horticola), manchmal auch als Junikäfer bezeichnet
Ein Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense) mit rosafarbener Blüte
Im Moorgebiet am Großen Ochsenkopf wächst auch Wollgras
Im Wald finden sich mehrere Exemplare des Rippenfarns (Blechnum spicant)
Bei diesem blauschillernden Blattkäfer handelt es sich vermutlich um einen Vertreter der Gattung Oreina
Mehrere Exemplare des Quirlblütigen Salbeis (Salvia verticillata)
Fazit
Trotz des Wetters und der zeitweise eingeschränkten Aussicht hatten wir einen echt schönen Tag. Der Anfang war etwas mühsam, aber ab dem Weiherkopf ist der Weg richtig schön geworden. Dann wurden auch Wetter und Aussicht deutlich besser. Dadurch konnten wir die Aussicht vom Großen Ochsenkopf so richtig genießen. Ein Highlight ist sicherlich auch die Möglichkeit, mit den Mountain Carts zur Talstation der Hörnerbahn zu fahren. Insgesamt eine tolle und sehr empfehlenswerte Familienwanderung!
Meine zusammenfassende Bewertung: