Von Baraque Michel durch das Polleur-Venn (5km)
Heute berichte ich von der ersten Wanderung unseres Kurzurlaubes im Hohen Venn. Die Vorauswahl der Routen erfolgte per Wanderführer. Insbesondere wollten wir Wanderungen auf schmalen Wanderpfaden unternehmen. Nach einigem Überlegen war die Entscheidung gefallen und die Reise konnte beginnen. Im Wanderführer von Hikeline wird diese Tour als klassische Einsteigerrunde für unerfahrene Vennwanderer empfohlen. Versprochen wurde ein schöner Weg, zumeist auf einem Steg, der direkt durch eine Schutzzone führt.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 745 m
Minimale Höhe: 668 m
Gesamtanstieg: 224 m
Gesamtabstieg: -227 m
Parken
Es kann direkt auf dem Parkplatz zwischen Baraque Michel und Chapelle Fischbach geparkt werden. Erstaunlicherweise ist das kostenfrei. Der Parkplatz ist zwar nicht gerade klein, in der Hauptsaison würde ich dennoch versuchen der frühe Vogel zu sein.
Von Baraque Michel zum Polleur-Venn
Nach dem Abstellen des Autos gehen wir von Baraque Michel auf die gegenüberliegende Seite des Parkplatzes. Hier folgen wir einem Pfad, der direkt auf die Chapelle Fischbach zuläuft. An der Kapelle biegen wir auf den Waldweg nach links ab. Nach einigen Metern halten wir uns nach links und gleich wieder rechts. An dieser Stelle sind recht viele Libellen und andere Insekten zu finden. Der Weg geht nun immer geradeaus durch den Wald, bis wir schließlich am Beginn des Rundweges durch das Polleur-Venn stehen.
Wer möchte, der kann direkt bei Baraque Michel einkehren
Die Chapelle Fischbach liegt gegenüber von Baraque Michel
Unser Weg geht zunächst durch einen Wald
Durch das Polleur-Venn
Dem Rundweg folgen wir nach rechts. Zunächst geht es auf einem geschotterten Weg durch die Schutzzone B. Vom Weg aus ist die typische Vegetation gut zu erkennen. So wandern wir circa ein Drittel des Rundgangs bis zum Polleur-Bach. Hier halten wir uns links und wandern nun auf dem Steg weiter. Auch an der nächsten Abzweigung halten wir uns links. Nach rechts würde der Weg zu Signal de Botrange, dem höchsten Punkt Belgiens, abzweigen. Die nächste Abzweigung auf dem Steg nehmen wir dann doch nach rechts. Dort geht es zu dem Ausflugslokal von Mont Rigi, wo wir uns alle stärken möchten. Außerdem gibt es hier für Kinder einen schönen Spielplatz, der für eine Abwechslung sorgt. Gegenüber des Lokals befindet sich ein Informationszentrum, wo Besucher u.a. Karten und Wanderführer erwerben können. Weiter geht es wieder auf dem Rundweg. Bevor wir diesen vollenden, passieren wir noch die wissenschaftliche Messstation der Universität Lüttich.
Auf diesem Weg geht es zunächst durch das Polleur-Venn
Einzelne Bäume mischen sich unter das Wollgras
Bisweilen zeigt der Boden auch, wie feucht er wirklich ist
Das in Büscheln wachsende Gras bildet interessante Strukturen
Die typische Landschaft des Polleur-Venns
Ab diesem Bächlein beginnt die Passage auf dem Steg
Friedlich fließt das Bächlein über den dunklen Grund
Auf dem Steg geht es durch eine interessante Landschaft
Auf Planken geht es mitten durch das Wollgras
Panorama-Blick auf das Polleur-Venn
Weiter gehts vorbei an Fieberklee und Knabenkraut
Die wissenschaftliche Messstation der Universität Lüttich bei Mont Rigi
Zurück zu Baraque Michel
Nach der Umrundung des Polleur-Venns stehen wir nun wieder am Startpunkt. Wir folgen daher nun wieder demselben Weg in umgekehrter Richtung, der uns hierher geführt hat. Über die Chapelle Fischbach gelangen wir so wieder auf den Parkplatz. Wer möchte, der kann nun im Gasthaus Baraque Michel einkehren und bei einer Erfrischung die Impressionen des Tages Revue passieren lassen.
Impressionen vom Wegesrand
Bereits auf dem Weg zum Polleur-Venn wurden wir von Libellen und weiteren Insekten begleitet. Für den entomologisch Interessierten lohnt es sich definitiv, bereits hier die Augen offen zu halten. Besonders schön fand ich aber die kleine Population des Dreiblättrigen Fieberklees (Menyanthes trifoliata), die direkt neben dem Steg zu finden war.
Ein Weibchen der Frühen Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula f. typica) auf einer Brennnessel
Diese Schlupfwespe gehört in die Unterfamilie der Ichneumoninae
Hier ist vermutlich eine Schilfradspinne (Laorinioides cornutus) in die Binsen gegangen
Der Dreiblättrige Fieberklee (Menyanthes trifoliata) ist eine Charakterart sumpfiger und mooriger Biotope
An dieser Stelle wächst eine ganze Gruppe des Dreiblättrigen Fieberklees (Menyanthes trifoliata)
Ein Männchen des Metallglänzenden Rindenschnellkäfers (Ctenicera pectinicornis)
Der Veränderliche Pillenkäfer (Cytilus sericeus) ist ein unscheinbarer aber häufiger Zeitgenosse
Der Veränderliche Pillenkäfer (Cytilus sericeus) ist ein unscheinbarer aber häufiger Zeitgenosse
Ein Weibchen der Frühen Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula f. typica) auf einer Brennnessel
Fazit
Eigentlich dachten wir, dass nahezu der gesamte Weg auf Planken sein würde. Insbesondere der erste Teil des Rundgangs bis zum Steg war daher nicht so ganz nach unserem Geschmack. Die Landschaft insgesamt war schön, aber streckenweise ein klein wenig monoton. Dennoch war es ein netter Einstieg in unseren Kurzurlaub im Hohen Venn.
Meine zusammenfassende Bewertung: