Ahrtal-Panorama mit Teufelsloch, Steinerberg und Teufelsley (12,1km)
Einen Hauch von alpinem Charakter vor der eigenen Haustüre? Im Ahrtal ist das möglich. Jede Menge spektakulärer Aussichtspunkte, die nicht alle leicht zu erklimmen sind, steuern wir heute bei unserer Wanderung von Altenahr zum Teufelsloch, auf den Steinerberg und zur Teufelsley an. Diese Wanderung wird im Rother Wanderführer “Eifel” als Tour 40 vorgeschlagen. Aufgrund der Länge und des Schwierigkeitsgrades haben wir die Kinder heute allerdings nicht mitgenommen. Die knapp 12km lange Tour könnt Ihr der folgenden Karte entnehmen.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 574 m
Minimale Höhe: 194 m
Gesamtanstieg: 939 m
Gesamtabstieg: -924 m
Karte: Eifelverein Wanderkarte Nr. 9, Ahrtal, 1:25.000
Beschilderung
Von Altenahr bis kurz vor Altenburg folgen wir der Ausschilderung “7”.
Danach geht es über weite Strecken der “8” entlang.
Für den letzten Teil der Wanderung folgen wir der “6”.
Parken
Parken stellt in Altenahr keine große Herausforderung dar. Gleich am Ortseingang steht ein großer Parkplatz für alle Wanderer zur Verfügung. Wir haben für die Zeit unserer Wanderung 5€ bezahlt.
Über das Teufelsloch nach Altenburg
Los gehts! Der Beginn deckt sich mit dem Rundweg von Altenahr zum Teufelsloch, den ich bereits in einem früheren Beitrag beschrieben habe. Bereits beim Blick von der Brücke über die Ahr sehen wir hoch droben das Teufelsloch im Fels.
Es geht nun einen wunderschönen engen Pfad entlang nach oben. Nach wenigen Metern stehen wir an dem Aussichtspavillon unterhalb des Schwarzen Kreuzes.
Bis zum Schwarzen Kreuz ist es nicht mehr weit. Von hier haben wir den ersten wunderbaren Ausblick des Tages auf Altenahr und die Burg Are.
Auch bis zum Teufelsloch ist es keine große Entfernung. Dazu müssen wir vom Hauptweg nach links abbiegen. Nach etwas Kraxelei blicken wir durch den Fels in Richtung Burg Are.
Von der kleinen Aussichtsplattform blicken wir von oben auf das malerische Langfigtal und die Engelsley.
In Richtung Westen ist durch den Fels Altenburg zu erkennen.
Zurück auf dem Hauptweg geht es immer der Ausschilderung “7” entlang, bis wir zu einem Wegekreuz gelangen. Ab hier folgen wir der “8” nach rechts bergab. Kurze Zeit später passieren wir die Ahrtalschule und den Seniorenstift in Altenburg.
Aufstieg zum Hornberg
Am Seniorenstift weist uns der Weg links den Berg hinauf. An der ersten Rechtskehre treffen wir auf ein Schild “Ü. d. Michelskopp zum Horn”. Diesem folgen wir und verlassen damit vorübergehend den Weg mit der Nummer “8”. Auf Serpentinen geht es nun recht steil bergauf. Weiter oben treffen wir auf den Michelskopp, einen weiteren Aussichtspunkt mit Blick auf das Ahrtal.
Von hier gehen wir zunächst weiter die Serpentinen bergauf und folgen dem Waldpfad, bevor wir wieder auf den Weg “8” stoßen. Diesem folgen wir bis zur Schutzhütte auf dem Hornberg.
Vom Hornberg bietet sich eine weite Sicht in Richtung Norden. Leider ist diese durch das heutige Wetter etwas eingeschränkt.
Von einem weiteren Aussichtspunkt, nur wenige Schritte vom Hornberg entfernt, sehen wir wieder auf das Ahrtal, das Langfigtal und die Engelsley.
Vom Hornberg zum Steinerberg
Es geht nun immer dem Weg mit der Ausschilderung “8” entlang über mehrere Kreuzungen hinweg. Schließlich treten wir aus dem Wald heraus und passieren eine Wiese. An dieser Kreuzung biegen wir rechts ab. Es folgt nun die Passage, welche wir zweimal gehen müssen.
Dem Waldweg folgend kommen wir schließlich an eine Kreuzung. Hier folgen wir der Ausschilderung “2” nach rechts und biegen gleich wieder links ab, noch immer der “2” folgend. Etwas später kreuzen wir einen Schotterweg und verlassen dann den Wald. Nun sind wir auf dem Steinerberg angekommen und stehen vor dem Steinerberghaus.
Des Morgens hatte ich noch im Internet recherchiert, ob das Steinerberghaus offen hat. Obwohl wir an diesem trüben Tag nahezu allein in weiter Flur unterwegs sind, ist tatsächlich geöffnet und wir bekommen sogar ein warmes Mittagessen! Innerhalb einer Stunde verputzen wir besagtes Mittagessen, ein Getränk, einen Kuchen und einen Kaffee. Bei dieser Masse kann man eigentlich schon nicht mehr von Stärkung reden…
Vom Fenster des Steinerberghauses bietet sich ein toller Blick in Richtung Süden. Dazu gibt es einen tollen Außenbereich, der im Sommer mit Recht sicherlich Unmengen an Wanderern anzieht.
Pappsatt, kugelrund und durch den Rucksack eingezwängt bekommen wir beim Weitergehen Schnappatmung. So gehen wir ein paar Schritte auf dem Steinerberg umher und genießen zunächst die tolle Aussicht.

Vom Steinerberg könnten wir bei klarerem Wetter weit in Richtung Westen blicken. Panorama aus fünf Aufnahmen
Vom Steinerberg zum Schrock
Vom Steinerberg geht es zunächst den Weg zurück bis zum Wegekreuz an der Wiese. Dort folgen wir der Beschilderung “8” geradeaus in den Wald hinein. Es geht etwas bergab, bis wir einen querlaufenden Weg passieren. Hier geht es nahezu geradeaus über diesen Weg und anschließend etwas steiler bergab in Richtung “Schrock”. Um diesen Aussichtspunkt zu erreichen müssen wir aber wieder einmal ein paar Meter vom Weg nach rechts abbiegen. Die Schutzhütte ist gleich erkennbar.
Auch von hier bietet sich eine fantastische Sicht in Richtung Westen.
In Richtung Osten folgt der Blick dem Ahrtal. Mayschoß un die Saffenburg sind von hier wunderschön zu sehen.
Es geht nun auf Serpentinen weiter auf dem Weg “8” bergab. In der zweiten Kehre steht ein rotes Bänkchen. Ab hier folgen wir dem Weg “6” in Richtung Teufelsley.
Auf die Teufelsley
Auf einem schmalen Waldpfad geht es weiter. Durch die Bäume zeichnen sich die Umrisse der Teufelsley ab. Jetzt wird es spannend, wir kommen der Passage mit alpinem Charakter näher.
Für die Kraxelei auf die Teufelsley sollte man in der Tat ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit und Trittsicherheit mit sich bringen. Dies gilt erfahrungsgemäß mehr für den Rückweg als für den Hinweg. Bergauf geht es immer recht flott, beim Bergabgehen ist man gezwungen nach unten zu schauen.
Weit ist es nicht bis nach oben und so stehen wir nach kurzer Kletterei oben auf der Teufelsley und schauen uns um.
Insbesondere der Blick nach Westen in Richtung Langfigtal und Engelsley ist wunderschön von hier. Nach ein paar Panoramaaufnahmen geht es wieder nach unten.
Abstieg von der Teufelsley nach Altenahr
Weiter geht es auf dem Weg “6” entlang, zunächst unterhalb der Teufelsley. Wieder einmal folgen wir einem schönen, schmalen Waldpfad.
Auf einer Lichtung angekommen, erblicken wir erstmals heute blaue Anteile im Himmel. Um uns herum blühen die Schlehen.
Immer geradeaus kommen wir schließlich zu einem Wegweiser auf einem Stein. Hier folgen wir der Beschildung “Reimerzhoven” nach links.
Kurz bevor es auf Serpentinen den Weg bergab geht, bietet sich noch ein toller Blick auf die Burg Are.
Weiter unten stoßen wir auf eine Wegekreuzung. Gemäß Rother Wanderführer müssten wir jetzt nach rechts in Richtung Reimerzhoven. Wer den Fußgängertunnel nutzen möchte, der sollte diesen Umweg in Kauf nehmen. Wir biegen an dieser Stelle nach links ab und nehmen den direkteren Weg.
Unten angekommen überqueren wir die Ahr auf einer Fußgängerbrücke und folgen der Straße durch den Tunnel. Am anderen Ende des Tunnels stehen wir schon wieder auf dem Parkplatz.
Impressionen vom Wegesrand
Spektakuläre Sichtungen aus dem Bereich Fauna, Flora und Mykologie waren heute nicht zu verzeichnen. Für die Insekten war es wohl zu kühl, für die Pilze zu trocken. Ein paar Impressionen möchte ich Euch an dieser Stelle dennoch vorstellen.
Dieses Blatt des Waldsauerklees (Oxalis acetosella) weist eine interessante Färbung auf
Dieser Waldsauerklee (Oxalis acetosella) wächst auf Totholz
Vermutlich eine Grüne Stinkwanze (Palomena cf. prasina) in Seitenansicht
Vermutlich eine Grüne Stinkwanze (Palomena cf. prasina) in Aufsicht
Der Keimling einer Rotbuche (Fagus sylvatica) strahlt in schönen Farben
Ein Buschwindröschen (Anemone nemorosa) steht allein im Wald
Fazit
Diese nicht immer ganz einfache Wanderung bietet eine ganze Menge von fantastischen Aussichtspunkten in alle Richtungen. Das richtige Wetter vorausgesetzt sind sicherlich beeindruckende Weitsichten möglich. Mit dem Wetter hatten wir leider nicht ganz so viel Glück. Ein gerüttelt Maß an Kondition ist durchaus von Nöten. Es sind zwar nur 12km, dafür haben wir insgesamt um die 900 Höhenmeter erklommen. Und das vor der eigenen Haustüre! Unglaublich, oder? Probierts aus, wir waren begeistert von einer großartigen und ausgesprochen abwechslungsreichen Tour!
Meine zusammenfassende Bewertung:
Super schöne Runde! Die Teufelsley hat es wirklich in sich. Bei nasser Witterung kann das echt heikel werden, aber die Aussicht ist spektakulär.
Einzig die Höhenmeterangabe kann so gar nicht stimmen. Ich habe den gesamten Weg getrackt und komme auf ca 450 Höhnemeter, also eher die Hälfte. Die 900 hätten mich auch sehr gewundert. Dafür muss man an der Ahr schon sehr oft auf und wieder absteigen 😉
Viele Grüße
Laura
Hallo Laura, vielen herzlichen Dank für Deine lobenden Worte! Mir hat die Tour auch sehr gut gefallen. Insbesondere die Kraxelei auf die Teufelsley macht sich bezahlt. Es lohnt sich auch hier oben einen Sonnenuntergang zu erleben 🙂
Ja, GPS und die Höhenmeter das ist so eine Sache. Einerseits nutze ich meinen Logger seit 2012, er ist also schon etwas in die Jahre gekommen und vielleicht nicht ganz so genau wie moderne Geräte. Andererseits hat die Satellitennavigation aufgrund des spitzen Winkels grundsätzlich ein Problem mit der Höhe, insbesondere wenn nicht gerade freie Sicht gen Himmel besteht. Wie Du siehst, habe ich mir hierüber auch schon Gedanken gemacht. Eine Lösung kann ich bislang leider noch nicht vermelden 🙁
Es freut mich aber zu lesen, dass Du augenscheinlich einen tollen Tag im wunderschönen Ahrtal hattest!
Liebe Grüße, Andreas
Wenn ich deinen Track anschaue, seid ihr quasi den selben Weg von der Teufesley wieder runter, wie auch rauf? Eine Überschreitung finde ich noch schöner…allerdings schaffe ich es bis heute nicht am “Grat” wo es rechts so steil zur Bahn runter geht aufrecht zu stehen.
Wenn man auf Kraxelei steht, ist die Engelsley an der Ahr das non plus Ultra 🙂
Bezüglich der Höhenmeter verlasse ich mich gerne auf outdooractive, da stimmts dann in jedem Fall.
LG
Laura
Hallo Laura,
wir sind tatsächlich denselben Weg auch wieder hinunter gekraxelt. Es sind ja auch nur ein paar Meter 😉 Ehrlich gesagt wäre mir bei einer Überschreitung vermutlich etwas mulmig im Bauch. Aber vielleicht werde ich es eines Tages mal versuchen. Auch die Engelsley würde ich gerne einmal erleben. Dann müsste ich allerdings die Familie zuhause lassen 😉
Liebe Grüße und Dir noch einen schönen Abend,
Andreas