Um den Feldsee zum Bismarckdenkmal am Feldberg (9,2km)
Was ist ein Schwarzwaldaufenthalt ohne den Feldberg erlebt zu haben? Diese Frage haben wir uns gestellt und festgestellt, dass uns das nicht passieren soll. Da uns der Feldbergsteig aber mit unseren beiden Kleinen etwas zu lang war, haben wir uns für eine etwas kürzere Variante entschieden. Bei dieser Tour kommt man zwar nicht auf den Feldberggipfel, bekommt aber einen tollen Einblick in die nähere Umgebung des höchsten Schwarzwaldberges. Die komplette Tour ist 9,2km lang und auf der Karte unten abgebildet.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 1503 m
Minimale Höhe: 1155 m
Gesamtanstieg: 548 m
Gesamtabstieg: -550 m
Karte: Schwarzwaldverein Hochschwarzwald Feldberg Schluchsee, 1:35.000
Von der Feldbergbahn zum Raimartihof
Los geht die Wanderung am Parkplatz der Feldbergbahn. Unglaublicherweise parken wir wieder kostenfrei an diesem höchst touristischen Punkt. Um auf den richtigen Weg zu kommen, gehen wir zunächst unter der Feldbergbahn hindurch. Danach stossen wir auf den ersten Wegweiser, der uns in Richtung Feldsee leitet. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten, eine schwierigere und eine leichtere. Da schwierigere Wege zumeist die interessanteren sind, ist die Entscheidung schnell gefallen. Nun beginnt der Abstieg zum Feldsee. Zunächst geht es auf einem kleinen Schotterweg entlang, der ab und an von einem kleinen Rinnsal gekreuzt wird. Entlang dieser Kleinstgewässer blühen die Sumpfdotterblumen.
Nach kurzer Zeit wandelt sich der Schotterweg in einen sehr schönen Wanderweg, der mit einigen Kraxeleinlagen aufwartet. Die vielen Wurzeln und Steinpassagen führten wohl zu der Warnung “Nur für Geübte”, da bei Nässe Vorsicht angesagt sein sollte. Wir genießen den Weg aber und haben auch um unsere kleinen Racker keine Bange. Der schöne Weg begleitet uns bis unten an den Feldsee.
Wir sind schneller unterwegs als gedacht. Die ersten Gedanken machen sich breit, ob wir nicht zu früh an unserer geplanten Mittagseinkehr ankommen. Aber ein paar Entdeckungen der Kinder und schon regelt sich dieses Problem von ganz allein. Kurz vor dem Raimartihof verlassen wir den Wald und der Blick öffnet sich. Auf der Anhöhe hinter uns zeigt sich schon das immer wieder präsente Bismarckdenkmal.
Jetzt sind es nur noch wenige Meter und wir sind am Raimartihof angekommen. Dieses traditionelle Haus bietet nicht nur rustikales Interieur und schmackhafte Speisen, sondern auch noch ein Regal mit Spielsachen für Kinder. Großartig! Selbst mit der sehr freundlichen Besitzerin kommen wir schnell ins Gespräch. Die Einkehr im Raimartihof war für uns eine schöne Erfahrung, die wir jedem weiterempfehlen können!
Aufstieg in Richtung Feldberg
Um auf den ursprünglichen Weg zurückzukehren müssen wir nun wenige Meter zurück. Es geht dann an einem Schober rechts den Berg hinauf. Dieser Weg führt uns nach einiger Zeit auf den Feldbergsteig. Hier bleiben wir glücklicherweise nur einige hundert Meter, da der Weg eine breite Schotterpiste ist. Der anschließend folgende Teil bis zum Bismarckdenkmal ist der wohl schönste der ganzen Tour. Wir verlassen den Feldbergsteig an einem Wegweiser nach links in Richtung Grüblesattel auf einen schmalen Pfad. Der nun folgende Abschnitt hat uns absolut begeistert. Wie bereits zuvor überqueren wir immer mal wieder kleinere Rinnsale, deren Ufer von den in kräftigem gelb erstrahlenden Sumpfdotterblumen gesäumt sind.
Es geht nun weiter durch hohe aber lichte Mischwälder, deren Grund vollständig mit Heidelbeeren bewachsen ist.
Da der Untergrund ab und an etwas tief zu sein scheint, gibt es an wenigen Stellen auch schon mal ein paar Planken auf denen wir trockenen Fusses gehen dürfen.
Wie bereits zuvor kommen wir wieder an eine Stelle mit einer immensen Ausbreitung der Heidelbeeren.
An einer Stelle stossen wir auf einen interessanten Baumstamm, der recht knorrig aussieht und ein wahres Biotop für Flechten und Moose darstellt.
Nach einer ausgedehnten Strecke im offenen Mischwald, lichten sich langsam die Bäume.
Wandern auf den Vorbergen des Feldbergs
Sofort öffnet sich der Blick auf den Feldbergturm und das Bismarckdenkmal am Horizont.
Über die mit Sumpfdotterblumen bewachsenen Feuchtwiesen blicken wir ins Tal und genießen die Aussicht.
An manchen Stellen sind sogar Ende Mai noch Schneefelder am Feldberg zu sehen. Wir kommen dem Bismarckdenkmal auf dem schönen Höhenweg mit toller Aussicht immer näher.
Das folgende Bild ist ein aus 18 Bildern zusammengesetztes Panorama, das einen Eindruck über den Weg vermitteln soll.
Der weitere Weg führt uns nun zunächst zum Grüblesattel. Hier zweigt der Weg ab in Richtung Bismarckdenkmal nach links und Feldberggipfel nach rechts. Der Blick nach rechts zeigt uns, dass wir alles richtig gemacht haben. Der verbleibende Weg zum Gipfel wirkt wie eine Wander-Autobahn mit wenig Charme. Die entlang des Weges positionierten Masten tun ihr Übriges, um den Naturfreund abzuschrecken. Wir biegen daher wie geplant links ab und freuen uns über unsere genauso glückliche wie auch zufällige Wegplanung. Nun haben wir es endlich geschafft und stehen vor dem Bismarckdenkmal, das wir den gesamten Tag über immer mal wieder aus der Ferne gesehen haben.
Von hier oben sehen wir nicht nur den Feldsee und den naheliegenden Raimartihof. Darüberhinaus können wir fast unseren gesamten Weg nachvollziehen. Eine schöne Belohnung!
Abstieg zum Parkplatz
Nach einer kleinen Rast machen wir uns auf den Weg nach unten. Wir beschließen, nicht den direkten Weg entlang der Lifte zu gehen, sondern den etwas längeren. So kommen wir zunächst durch eine Heide-ähnliche Landschaft, von wo aus sich bald der Hotelkomplex und unser Parkplatz sehen läßt. Nach kurzer Zeit stoßen wir auf die kleine Straße zur Feldbergbahn und folgen dieser bis zum Parkplatz.
Impressionen vom Wegesrand
Mykologisch (ich zähle die Flechten aufgrund eigener Arroganz auf meiner Seite zumindest in gewisser Weise mal dazu) hat mich besonders das Auffinden einer Flechtenpopulation mit roten Fruchtkörpern erfreut. Das war für mich gleichzeitig die erste Begegnung mit dieser Art.
Ein unbestimmter Baumpilz
Vermutlich eine Echte Scharlachflechte (Cladonia coccifera)
Vermutlich eine Echte Scharlachflechte (Cladonia coccifera)
Botanisch fanden wir Wald-Schachtelhalm und ein kleines Knabenkrauts, das auf einer feuchten Bergwiese wuchs. Vermutlich handelt es sich dabei wieder einmal um das Breitblättrige Knabenkraut.
Ein Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
Vermutlich ein Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza cf. majalis)
Fazit
Die letzte Wanderung durch die Ravenna-Schlucht hat uns landschaftlich schon echt beeindruckt. Diese Tour am Feldberg hat dem allerdings noch die Krone aufgesetzt. Eine derartige landschaftliche Vielfalt an einem Tag habe ich selten erlebt. Diese Wanderung ist in der Tat nachdrücklich jedem ans Herz zu legen, der die Region besucht. Von der Strecke her hätten wir retrospektiv auch den nur einen Kilometer längeren Feldbergsteig gehen können. Aber wer weiß, was wir dann gesehen hätten? Wir hatten jedenfalls einen fantastischen Tag mit tollen, bleibenden Erinnerungen!
Meine zusammenfassende Bewertung:
Hallo, diesen Weg bin ich auch schon mal gewandert, es ist wirklich einer der schönsten Wanderwege am Feldberg.
Hallo, an diesem Tag hat einfach alles gepasst. Die Wanderung bot so vieles und das Wetter war auch gut. Wir hatten einen wunderschönen Tag.
Viele Grüße,
Andreas Sebald
Hallo
Die Beschreibung der Tour – Um den Feldsee zum Bismarckdenkmal (11km) – gefällt mir sehr und würde diese gerne nach wandern. Gibt es hierfür auch GPS-Daten die Sie zur Verfügung stellen können.
Für Ihre Mühe, herzlichen Dank.
Viele Grüße
Barbara Bösinger
Guten Abend Frau Bösinger,
es freut mich zu lesen, dass Ihnen meine Beschreibung gefallen hat. Ich kann Ihnen diese Tour wirklich wärmstens ans Herz legen! Schicken Sie bitte eine eMail an andreassebald@gmx.de und teilen Sie mir darin bitte mit in welchem Datei-Format Sie die GPS-Daten benötigen. Ich kann Ihnen dann vermutlich weiterhelfen.
Viele Grüße,
Andreas Sebald
Die abschreckenden Masten (Schneezieler) sind sehr wichtige Orientierungshilfen z.B. für die Hütten- & Wetterstationsversorgung im Winter bei Nebel & entstehenden White Out. Bei solchen Bedingungen gab es bereits Tode am Berg. Nur so zur Info für unseren Schönwetterwanderblogger, der bestimmt auch die ein oder andere Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes nutzt.
Über die breite Spur ohne Charm (auch Premiumwanderweg genannt) gelangt man zum höchsten Punkt des Landes, mit fantastischen Ausblicken und Anschluss an zauberhafte Pfade, die ebenfalls zur Feldbergumrundung sowie zu anderen urigen Hütten führen …
Guten Morgen,
vielen herzlichen Dank für Ihren Kommentar und die sachdienlichen Hinweise. Ich freue mich bereits auf unseren nächsten Wanderurlaub im Schwarzwald. Dann werden wir mit Sicherheit auch die von Ihnen beschriebenen Kleinode in Augenschein nehmen können.
Herzliche Grüße,
Andreas Sebald
Hallo,
Mir gefällt die Strecke sehr gut. War schon oft auf dem Feldberg, aber Ihre Strecke kenne ich noch nicht. Kann man diese Strecke irgendwo nochmal nachlesen in einem Wanderbuch oder Internet. Würde die Strecke gerne im Sommerurlaub ausprobieren.
Mit freundlichen Grüßen
Annika Klose
Hallo Frau Klose,
leider habe ich keine Wanderbücher vom Schwarzwald. Uns war nur die Seite http://www.hochschwarzwald.de bekannt, auf der einige Tourenvorschläge gemacht werden. Der Feldbergsteig war uns etwas zu lang, deswegen habe ich auf der Wanderkarte des Schwarzwaldvereins (Hochschwarzwald) nach einer Abkürzung gesucht. Vermutlich war es keine allzu große Abkürzung, wenn man auf das Ergebnis meines Loggers schaut. Aber ich kann Ihnen diese Tour wirklich uneingeschränkt empfehlen. Vielleicht finden Sie ja etwas, wenn Sie im Internet nach Feldsee und Grüblesattel suchen. Viel Erfolg und viel Spaß bei Ihrem Sommerurlaub im wunderschönen Schwarzwald!
Herzliche Grüße,
Andreas Sebald