Wandern mit Filstal-Panorama (9,5km)
Die Wanderung vom letzten Sonntag wurde von der Oma vorgeschlagen und geplant. Diesmal haben wir keinen Rundweg veranschlagt, sondern mussten zwei Autos nutzen. Das ist grundsätzlich auch kein Problem, benötigt nur ein wenig mehr Zeit.Der grundlegende Plan war, über den Oberbergfels zum Tierstein zu wandern und dabei immer mal wieder die Aussicht auf das obere Filstal zu genießen. Den circa 9,5km langen Weg seht Ihr in der Übersichtskarte.
Übersichtskarte
Maximale Höhe: 848 m
Minimale Höhe: 760 m
Gesamtanstieg: 405 m
Gesamtabstieg: -409 m
Vom Parkplatz bis zur Schonterhöhe
Der erste Teil der Wanderung ist gleichzeitig der am wenigsten spektakuläre. Wir fahren von Aufhausen in Richtung Bad Ditzenbach. Nach ungefähr 500m ist rechter Hand ein kleiner Weg, der zum Umsetzer Duchstetten führt. Dort ist die erste Parkmöglichkeit. Circa 300m später kommt wieder auf der rechten Seite ein weiterer Wanderparkplatz, den wir dann nutzen. Das zweite Auto fahren wir an den Parkplatz Schafhaus. Hier empfiehlt sich allerdings noch 200m weiter zu fahren und direkt am Spiel- und Grillplatz zu parken. Los gehts also von unserem Parkplatz aus.
Von hier aus gehen wir zunächst an der Straße entlang und nehmen dann den ersten Weg rechts nach Berneck. Auf diesem Weg sehen wir, dass vermutlich auch ein Trampelpfad vom Parkplatz aus nach Berneck geführt hätte. Es empfiehlt sich also zu versuchen hinten herum zu gehen und damit die Straße zu vermeiden. Wir gehen durch Berneck hindurch, biegen links ab und dann immer geradeaus parallel zum eigentlichen Wanderweg. Vermutlich wäre es hier schöner gewesen, direkt von Berneck den kürzesten Weg zum Wanderweg zu suchen. So stoßen wir erst nach knapp 600m auf eben diesen. Ab hier beginnt der Weg auch für die Kinder reizvoll zu werden. Die für die Schwäbische Alb typischen engen Pfade durch die aus dem Winterschlaf erwachenden Laubwälder erwarten uns.
Nun sind es nur noch wenige Meter und wir stehen auf dem Oberbergfels. Von hier aus bietet sich eine herrliche Aussicht auf das obere Filstal von Bad Ditzenbach über Gosbach bis hin nach Mühlhausen im Täle.
Der vordere Teil des Oberbergfelses ist durch eine kleine Kluft getrennt. Nur durch einen beherzten Schritt kommt man so ganz nach vorne.
Nachdem wir die Aussicht genügend genossen hatten, ging es weiter in Richtung Schonterhöhe. Auf dem Weg stoße ich auf meine erste Orchidee des Jahres 2015, ein Manns-Knabenkraut (Orchis mascula). Zwei Bilder davon findet Ihr in den botanischen Impressionen gegen Ende des Artikels. Kurz vor der Schonterhöhe bietet sich der nächste Blick talwärts. Im Mittelpunkt sieht man den Schlossberg mit der Hiltenburg.
Kurze Zeit später kommen wir an die Schonterhöhe und überqueren wieder die Straße. Hier findet sich auch der nächste Parkplatz, der sich gut nutzen läßt, falls man nicht die ganze Tour gehen möchte.
Von der Schonterhöhe zum Schafhaus
Kurz nach der Schonterhöhe geht der Weg wieder rechts hinein in den Wald. Nach wenigen Schritten ist der Weg links und rechts gesäumt von Unmengen an Buschwindröschen und Hohlem Lerchensporn.

Der Weg unmittelbar nach der Schonterhöhe war dicht von Hohlem Lerchensporn und Buschwindröschen gesäumt
Da der Wald noch nicht belaubt ist, bietet sich auf dem Weg immer wieder der Blick ins Tal und auf den zurückliegenden Oberbergfels. Streckenweise sehen wir noch die Auswirkungen des jüngsten Sturmes Niklas. An mehreren Stellen liegen zum Teil auch größere Äste auf dem Boden.
Auf diesen wunderschönen Waldwegen führt uns der Weg immer weiter und bietet ab und an einen Aussichtspunkt. Einige haben, wie unten abgebildet, eine kleine Bank zum Genießen des wunderbaren Ausblicks.
Da wir mit zwei kleinen Kindern wandern, sind wir nicht gerade die Schnellsten. Das erkennen wir daran, dass langsam die Sonne sinkt und die Blätter der Buchen zum Leuchten bringt. Eine schöne Lichtstimmung!
Nun kommen wir langsam zum Tierstein, dem letzten Aussichtspunkt des heutigen Tages. Auch von hier aus bietet sich dem mutigen Beobachter ein toller Blick in Richtung Gruibingen.
Nun ist es noch ein halber Kilometer und dann kommen wir auf den Spielplatz, den die Oma den Kindern den ganzen Tag über versprochen hat. Der bietet viel Raum zum Toben, gestört fühlt sich hier auch niemand. Ein schöner Abschluß, bevor wir alle wieder ins Auto steigen und in Richtung Heimat fahren.
Botanische und zoologische Impressionen
Auch heute haben wir wieder viele Pflanzen und einen Käfer entdeckt. Einen kleinen Auszug möchte ich Euch an dieser Stelle zeigen.
Blüte eines Schlehdorns
Eine Frühlings-Platterbse
Vermutlich ein Manns-Knabenkraut
Blütenstand des Manns-Knabenkrautes
Eine Echte Schlüsselblume
Eine Vielblütige Wißwurz
Wer ich einmal werde weiß man noch nicht
Eine Gewöhnliche Küchenschelle
Ein Gewöhnlicher Schuppenwurz
Eine Stinkende Nieswurz
EBlüte des Kleinen Immergrün
Ein 6-7mm großes Maiglöckchenhähnchen
Fazit
Die Oma hat mit ihrem Routenvorschlag wie immer eine wunderbare Tagestour aus ihrem Erfahrungsschatz gezaubert. Das Wetter hat auch noch mitgespielt, so dass es für uns alle ein nahezu perfekter Tag wurde. Diese Tour kann ich jedem nur wärmstens empfehlen. Allerdings werden dazu zwei Autos benötigt.
Meine zusammenfassende Bewertung: